Mit Eidolon präsentieren uns Dark Fortress das erste
Album ohne Azathoth und mit Ihrem neuen Sänger Morean am
Mikrofon. Der Name Eidolon kommt aus dem griechischen und bedeutet
grob übersetzt soviel wie Trugbild oder Gespenst. Ob sich der neue Longplayer
der deutschen Blackmetaller als ein solches entpuppt, werden wir mal versuchen
zu ergründen. Musikalisch setzen Dark Fortress wieder auf altbewährte
Mittel. Schnelle Doublebases wechseln sich ab mit schleppenden, fast getragenen
Passagen und erzeugen so die bekannte, finstere Stimmung die auch schon Seance
ausgezeichnet haben. Obwohl der erste Track "The Silver Gate"
sehr vielschichtig (vor allem was die Gitarren angeht) daherkommt, artet Eidolon
nicht in nerviges, undurchdringliches Gefrickel aus, sondern schafft es einen
sehr rhytmischen, roten Faden durch seine Tracks zu ziehen. Die Band bleibtÂ
Ihrem musikalischen Schema treu bleibt, trotzdem sind die einzelnen Songs
abwechslungsreich und sphärisch und haben unabhängig von schnellen oder
langsamen Parts immer einen gewissen Druck. Morean's Stimme zeigt sich durchaus
passabel, wenn auch völlig anders als die von Azathoth. Sie ist bedeutend
weniger vordergründig als bei den vorangegangen Alben und obwohl die stimmliche
Leistung von Morean wirklich gut ist (brilliant bei dem Track "Antiversum"),
fehlt ihm die schmerzgepeingite Tiefgründigkeit von Azathoth ein wenig, der es doch schaffte
einem durchgehend das Gefühl zu geben als hätte er den Schmerz und das Leid
der ganzen Welt in seinen Stimmbändern verankert.
Ich kann ruhigen Gewissens sagen, das nicht ein einziger, wirklich schlechter
Song auf der Scheibe ist, aber auch, das ihr die echten Hämmer wie "Insomnia"
(Seance) oder "Self Mutilation" (Stab Wounds) fehlen.
Fazit: Dark Fortress haben mit Morean zweifellos einen sehr guten
Sänger für sich gewinnen können und insgesamt ist Eidolon für mich ein gutes und
typisches Dark Fortress Album das mit Sicherheit jeden alten und neuen
Fan zufriedenstellen dürfte, aber meiner persönlichen Meinung nach trotzdem
ein Stück hinter den beiden letzten Alben zurück bleibt.
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