Auch vor dem holländischen Deathmetal macht die allmähliche Verwässerung
dieses Genres keinen Halt, wenn man mal von Gorefest absieht. So wirkt auch die
neue God DethronedPassiondale einfach etwas zu glatt und
durchgestylt. Eher zurückhaltende Härte, mal kombiniert mit melodischen, mal mit
rockigen Parts. Das ist jetzt nich falsch zu verstehen. Speedmäßig ist das alles
ordentlich, und nicht jedes Solo das nicht nach Slayer klingt ist gleich
langweilig. Aber insgesamt umweht Passiondale ein Hauch von
Vorhersehbarkeit. Es fehlt einfach ein wenig die zielgerichtete Agressivität die
Lair Of The White Worm so prägnant gemacht. Von eben dieser war aber auch
The Toxic Touch schon nicht mehr gaaanz soviel zu spüren. Beim Titeltrack
macht sich ein klein wenig Tales From The Thousand Lakes Flar um die Boxen herum
breit und bei Survivors gehts auch mal mit klarem Gesang zur Sache.
Leider wartet man die meiste Zeit vergeblich darauf das der große Tritt in den
Arsch kommt und endlich was passiert. Nach und nach merkt man immer deutlicher
wie Passiondale ins metallische Einerlei aus Standardriffs
abdriftet und die steril wirkende Produktion trägt auch nicht unbedingt dazu bei
sich aus der Masse hervorzutun. Zu viele klischeebehaftete Ähnlichkeiten zu
anderen Vertretern des Genres fallen immer wieder ins Ohr und um es jetzt mal
ganz knallhart auszudrücken, auf dem Cover könnte auch das Logo der
Label-Kollegen This Ending stehen, würde warscheinlich auch keiner
merken......
Fazit: Leider ist God Dethroned mit Passiondale
kein allzugroßer Wurf gelungen, und das nicht wegen mangelnder Fähigkeiten oder
technischer Defizite. Passiondale ist einfach zu offensichtlich
nach Rezept gebacken und verschenkt dadurch jede Menge Kick und Individualität.
So muss ich leider auch bei den Holländern wieder feststellen, das das
baukastenmäßige Zusammensetzen von objektiv guten, aber am Zeichenbrett
entworfenen Teilen noch lange keine guten Songs garantiert.
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