| .....es ist bereits kurz vor 8, als wir endlich die Pforten zum Steinbruch-Theater betraten, gehören wir ja nun doch auch zur arbeitenden Bevölkerung. Ein Zustand den augenscheinlich auch noch andere Leute teilen, da der Andrang noch relativ mäßig war, obwohl der erste Act des Abends, Legal Hate, schon am loslegen waren. Der Sound war gar relativ gut (das haben wir hier auch schon schlechter gehört) und Legal Hate waren hochmotiviert die Leute in Stimmung zu bringen. Die Musik der Local Heroes war nicht schlecht (hab sie zum ersten Mal gehört...), wenn auch nicht außergewöhnlich. Schon etwas weiter vom Mainstream weg ist die Tatsache, das sie eine, nicht unattraktive, Bassistin am Start hatten, was ja in den härteren Genres doch noch nicht soooo häufig vorkommt.
Die 2. Band des Abends waren unsere Freunde von Unknown Darkness, die ebenso wie Legal Hate unglücklicherweise keine Gelegenheit bekommen hatten einen ordentlichen Soundcheck zu machen, was die Stimmung der toughen Jungs erstmal ein wenig getrübt hat. Aber was soll ich sagen, als die Bühne erstmal geentert war, merkte man davon nichts mehr. Der Sound war meiner Meinung nach nicht zu beanstanden, auch wenn er auf der Bühne nach Aussagen der Unknown Darkness-Jungs wohl deutlich unausgegorener war. Aber die Herrschaften aus Münster gaben wie gewohnt ordentlich Gas und sorgten dafür das die ersten Kopfschüttler sich vor der Bühne einfanden um sich ein paar ordentliche Nackenschmerzen zu holen. Erschreckenderweise verging die eh schon knapp bemessene Zeit recht fix, so daß der gern gehörte Klassiker Deprivation nicht mehr an unsere Gehörgänge dringen durfte. Der überaus selbstkritischen Meinung der 5 Musiker zum Trotz muss ich sagen: "Gute Show!".
Als nächstes waren dann Blinded Colony aus Schweden am dransten. Auch diese 4 Herrschaften wussten durchaus die Menge, die mittlerweile doch einigen Zuwachs bekommen hatte, mit ihrer Action zu begeistern. Ok, zwischendurch hatte ich immer mal wieder das Gefühl, das der Johan (Vocals) eventuell eine gespaltene Persönlichkeit haben könnte, wobei sein "2. Ich" allem Anschein nach ein epileptisches Eichhörnchen auf Amphetaminen gewesen sein muss......das war schon ne ziemlich wilde Nummer mit jeder Menge irren Gesichtsausdrücken :-).
Act Nummer vier an diesem Abend waren die ebenfalls aus Schweden stammenden Kayser, die die an diesem Abend eindeutig vorherrschende Metalcore-Schiene verließen und dem Steinbruch-Publikum absolut klassischen Heavy Metal zum Besten gaben. Und der war gar nicht übel. Mein Eindruck war, das die Abwechslung im allgemeinen gut ankam, auch wenn der Eine oder Andere seinen Bewegungsablauf nicht so zeitnah umstellen konnte, getreu dem Motto "...ich kann meine Mitmenschen zu jeder Musik rumschubsen...".
In der folgenden Pause wurde dann das Equipment der Vorbands abgebaut, Ektomorf wollten ja schließlich auch ein wenig Platz auf der Bühne haben. Diese (noch leere..??) Bühne wurde währenddessen von 2 finster dreinblickenden Gestalten (die Gerüchten zu Folge nicht so gefährlich waren wie sie auszusehen versuchten...) bewacht, vermutlich damit keiner hochgeht um den Roadies beim Aufbauen zu helfen.....
Nach echt langen Minuten war es dann endlich so weit und Zoltán,Csaba,Tamás und Jozsef von EKTOMORF enterten unter lautem Jubel nach einem kurzen Intro die Bühne und bliesen uns direkt den Titeltrack ihres aktuellen Outputs "OUTCAST um die,nach mittlerweile vier sehr lautstarken Bands,arg gebeutelten Ohren.Das Publikum ging direkt nach vorne los und verwandelte den engen Raum vor der Bühne schlagartig in einen Hexenkessel und die zwei "Bühnenwächter" mit dem grimmigen Blick hatten alle Hände voll zu tun und die wilde Horde im Zaum zu halten. Mit "I Choke" und "I'm Against" folgten direkt noch zwei Stücke vom neuen Album.Zoltán feuerte die Masse immer wieder mit "JUMP,JUMP"-Rufen an,was dann auch direkt umgesetzt wurde und immer wieder die eh schon wilden Tumulte vor der Bühne anheizte.Irgendwie schaffte es sogar jemand,auf die Bühne zu klettern und sich von selbiger in den Pulk zu werfen.Hut ab!Die Band selber hatte sichtlich Spaß an der tobenden Menge und zündete ein Feuerwerk nach dem Anderen.Im Großen und Ganzen und kurz gesagt herrschte eine geile Stimmung im Steinbruch! Man sagt EKTOMORF zwar nach,ein SOULFLY-Klon zu sein,aber das ist schon weit hergeholt,klingt man doch weitaus rauher und dreckiger als Max's Band.Sicher,man kann eine gewisse Stilverwandtheit nicht absprechen,aber ich finde,daß EKTOMORF sich zur Eigenständigkeit entwickelt haben,schließlich hat jede Band ihre ursprünglichen Einflüsse und die liegen hier nunmal bei SEPULTURA und SOULFLY.Aber solange man es schafft,daraus seine eigene Identität zu kreieren,ist das doch legitim.Dem Ende entgegensehend,packten die vier Ungarn nochmals die Keule aus und prügelten mit "Leech" auf die nicht ermüden wollende Crowd ein und verabschiedeten sich von der Bühne.War es denn schon so spät??? Anscheinend nicht!Denn von lauten "Ektomorf,Ektomorf"-Rufen zum Umkehren bewegt,kamen wir noch in den Genuß dreier Zugaben.Unter Anderem "Red I" mit einer sinnigen Anti-Rassismus Ansage und "Nem Engedem" vom '98er Album "EKTOMORF",in ihrer ungarischen Muttersprache-sehr fett!Jetzt war endgültig Sense.Es wurden noch Hände geschüttelt und Fäuste gereckt und schon war wieder ein echt gelungener Konzertabend vorüber.Insider wissen natürlich,daß EKTOMORF zum Billing des diesjährigen With Full Force gehören,was ein baldiges Wiedersehen garantiert!In diesem Sinne-Bis zum Sommer!!! Setlist Ektomorf
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