| Erst vor wenigen Tagen wurde der neue Schlachthof in Wiesbaden mit einem ausverkauften Konzert der Band Deichkind eröffnet. Nun konnte abermals das Ausverkauft-Schild am Eingang platziert werden. Einige der momentan beliebtesten Metalcore-Bands, gaben sich am heutigen Abend ein Stelldichein. Den Anfang machten Structures aus Toronto/Kanada. Die Truppe spielte technisch einwandfreien und brutalen Deathcore. Die großen Vorbilder heißen hier wohl Meshuggah, Whitechapel oder Between The Buried And Me. Bereits um diese frühe Uhrzeit war der Konzertsaal schon zu gut drei Vierteln gefüllt. Man merkte Structures die Spielfreude und die Begeisterung über das große Publikum deutlich an und so konnten die fünf Jungs schon erste Pluspunkte sammeln. Nach gut 30 Minuten war dann Schluss. Jetzt folgte erst mal eine erfreulich kurze Umbaupause, dann stand bereits die nächste Band auf den Brettern: The Word Alive. Diese Jungs sahen alle noch recht Jung und fesch aus, was vor allem die Mädels in der ersten Reihe entzückte. Musikalisch gab es hier melodischen Hardcore gepaart mit harten Metalriffs und teilweise cleanem Gesang. Sänger Tyler „Telle“ Smith sieht aus, wie eine jüngere und schmächtigere Version von As I Lay Dying-Frontmann Tim Lambesis. Die Band aus Phoenix/Arizona, wusste vom ersten Song an zu begeistern und heizte das Publikum und die Stimmung nochmals ordentlich an. Inzwischen war die Halle auch bis zum bersten gefüllt, trotzdem war auch für The Word Alive nach guten 30 Minuten Schluss. Die Bühne wurde nun den Co-Headlinern Emmure übergeben. Der räudige Hardcore-Haufen aus Chicago wurde freundlich empfangen. Musikalisch gab es hier keine Kompromisse und es wurden keine Gefangenen gemacht. Stumpfe Beats trafen auf brutale Breakdowns, wirre Gitarrenspielereien auf hartes Hardcore-Gebell. Sänger Frank Palmeri wirkte diesmal sogar weniger „angepisst“ als sonst und trotzdem wuchtete er einen Hit nach dem Anderen heraus. Neuere Songs wie „Solar-Flare Homicide“, „Protoman“ oder „Sunday Bacon“ wechselten sich mit älteren Stücken wie „Chicago’s Finest“ und dem Über-Hit „When Keeping It Real Goes Wrong“ ab. Im Publikum gab es wüste Moshpits und ordentlich Action. Trotzdem fiel auf, dass auch einige Leute die Halle verließen. Diese fanden sich jedoch prompt nach dem 45-Minütigen Set von Emmure wieder ein. Schließlich kündigte sich nun die Speerspitze des modernen Metalcore an: Parkway Drive. Die Australier waren eine der ersten Bands, die melodischen Hardcore mit harten Metalriffs und Hardcore-Gebrüll kreuzten. Vom ersten Ton an, fraßen die Leute der Gruppe aus der Hand. Die Band spielte sich in einen wahren Rausch. Hit folgte auf Hit. Egal ob neuere Stücke wie „Sleepwalker“, „Deliver Me“, „Karma“ oder „Swing“ zum Besten gegeben wurden, oder alte Lieder wie „Boneyards“ oder „Idols And Anchors“ gespielt wurden, alles wurde von den Fans abgefeiert. Wer einen Über-Hit wie „Romance Is Dead“ bereits als vierten Song spielen kann, ist definitiv ein Gewinner! Der Sound (wie übrigens bei allen Bands heute Abend) ballerte laut, druckvoll und glasklar aus den Boxen. Großes Kompliment an die Soundleute, so muss das sein! Untermalt wurde die Show von einem stimmigen Licht und einer riesigen Leinwand. Auf diese wurden Videos und Bilder per Beamer projiziert. Zu sehen gab es mal malerische Naturaufnahmen, mal zerstörerische Dinge wie Atomkraftwerke oder ähnliches. Nach knapp einer Stunde war das Konzert zu Ende. Doch das Publikum hatte noch nicht genug und holte Parkway Drive nochmals auf die Bühne. Drei Zugaben gab es obendrauf, bis schließlich mit „Carrion“ die Leute in den Abend entlassen wurden. Fazit: Ein super Konzert mit klasse Sound, klasse Bands und einer guten Stimmung. Parkway Drive kamen zu jeder Sekunde sympathisch und dankbar rüber. Vor wenigen Jahren spielten sie noch in kleinen Clubs, nun füllen sie problemlos Hallen mit 2000 und mehr Leuten. Respekt! Das haben sie sich aber auch verdient und hart erarbeitet. Super Einstand im neuen Schlachthof. Wir sehen uns im Januar bei Hatebreed wieder! |