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An diesem arschkalten Winterabend verschlug es mich mal wieder in die Batschkapp um mir das Programm der aktuellen KATAKLYSM - Tour zu geben. Beteiligte Bands waren RESISTANCE(Belgien), SUICIDAL ANGELS(Griechenland),DARKEST HOUR(USA),BELPHEGOR(Österreich) und eben als Headliner KATAKLYSM, die Hyperblaster aus Kanada. Bedenkt man, daß deren letzter Gig in der Batschkapp nahezu ausverkauft war und sich jetzt gerademal 350 zahlende Gäste in der Kapp herumdrückten, weiß ich nicht, ob man den Tourstart in Frankfurt als Erfolg verbuchen kann. Den Opener RESISTANCE bekam ich leider nur in den letzten Noten mit - das Schicksal des Berufstätigen - deshalb kann ich mich dazu nicht äußern. Außer daß es vor der Bühne noch sehr übersichtlich war, gab es nix Besonderes zu bemerken. Die als nächste Band auf dem Billing stehenden SUCIDAL ANGELS strapazierten dann die Geduld der Anwesenden mit einer überlangen Umbaupause, welche sich wohl wegen eines technischen Problems derartig in die Länge zog. In Konsequenz dazu mußte dann leider das Set gekürzt werden. In jedem Fall schlugen sich die neu bei Nuclear Blast verpflichteten Griechen beachtlich. Unverkennbar dabei, woher die Band ihre Einflüsse bezieht - klang doch Einiges verdammt stark nach den amerikanischen Thrash-Vätern SLAYER. Teilweise sogar ein wenig zu sehr. Aber nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß mit den Griechen, die vor Spielfreude nur so strotzten und die Halle schwer auf Betriebstemperatur brachten. Die darauf folgenden DARKEST HOUR nebst ihrem wie auf Speed auf der Bühne herumtobenden Frontmann John Henry versuchten das Level zu halten, allerdings hatte ich das Gefühl, daß das Publikum, bis auf eine gewisse Anzahl, doch eher der Death Metal Fraktion angehörten und für die Band anfangs eher Anstandsapplaus rüberkam. Gut ich kann mich auch täuschen, aber deren Metalcore/Melodic Deathcore zündete zu Beginn nicht wirklich was sich aber im Laufe der Spielzeit änderte und die Energie von der Bühne aus in die Menge überschwappte und so der Großteil der Anwesenden den Fünfer abfeierte. Die Band gab wirklich alles und so war das nicht weiter verwunderlich - Mühe wird nunmal belohnt und zwar reichlich. 01. The Sadist Nation
Meine Begeisterung schwappte eher jetzt über,während der Umbaupause und des anschließenden Gigs von BELPHEGOR - meinem heimlichen Headliner des Abends. Los gings wortlos und direkt nach dem Intro mit "Bleeding Salvation". Man merkte direkt daß der Großteil der Anwesenden auf die Band gewartet hatte. Vor der Bühne ging direkt die Post ab und jeder Ton wurde infernalisch abgefeiert. Helmuth selbst war auch schon gut in Fahrt und beschimpfte während des Gigs seine "Demons" - wie er die BELPHEGOR Fans zu nennen pflegt - in bekannter Manier. Für Außenstehende ist es sicher seltsam, wenn man von der Bühne charmant als "verdammte Schweine" tituliert wird, aber das gehört numal zum feinen Ton und ist aus Helmuth`s Mund eine Art Anerkennung an die Anwesenden.Diese verdienten sie sich auch redlich, gab es doch mehr als ein Mal einen beachtlich wütenden Moshpit vor Helmuth`s Augen. Musikalisch ging es leider nur bis hin zu "Lucifer Incestus" zurück in die Vergangenheit. Manch einer hoffte vergebens auf ein altes Juwel. Dennoch konnte man sich über die Songauswahl nicht beschweren und auch die Performance haute ordentlich ins Mett. So übergoß sich die Band zu "Justine- Soaked In Blood" stilgerecht mit Blut und Helmuth stülpte sich zum abschließenden "Bondage Goat Zombie" seine stylische Sado/Maso Maske über. Dann war nach leider recht kurzer Zeit der Spaß schon wieder vorbei. Interessant wäre noch, wer der zweite Gitarrist auf der rechten Bühnenseite war, Neuzugang Morluch schien wohl leider verhindert gewesen zu sein.(Wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist Morluch mittlerweile Geschichte und es wird händeringend nach fähigem Ersatz gesucht.)
Doch nun zum Headliner KATAKLYSM, den Hochgeschwindigkeits - Blastern aus Kanada. Furios wie gewohnt starten sie in ihre diesmal besonders lange und mit Außergewöhnlichem gespickte Show. Denn es kamen erstmals, noch nie in Europa gespielte Stücke aufs Tablett, was die Fans offensichtlich begeistern konnte. Maurizio hatte wie immer die Menge fest im Griff und steuerte sie nach Belieben - Charisma hat er wahrlich genug. Dennoch strahlten die Kanadier etwas zuviel Routine aus und die jetzt doppelt so große Bühne wird auch nicht wirklich in voller Breite und Tiefe genutzt, da bis auf Maurizio alles recht statisch auf der Stelle bleibt und das Set herunterspielt. Spielerisches Können will ich damit nicht absprechen, aber die Bewegung fehlte und ein Headliner muß schon etws mehr als das Gesehene leisten. Auch wenn das Publikum mehr als nur einmal aufgefordert wurde, sich richtig ausszutoben, muß schon von oben herab etwas mehr Power in die Menge fluten, damit auchwas zurückkommt. Da her werden auch Granaten wie "As I Slither" oder "Manipulator Of Souls" nicht automatisch zu Selbstläufern und Garant für Chaos vor der Bühne. Trotz Allem war das dennoch mal wieder ein gelungener Konzertabend mit wirklich ansprechenden und arschtretenden Bands, wenn auch vor dem ungewohnt, nicht allzu großem Auditorium.Aber daran konnte man sich ja die letzten Monate gewöhnen...entweder läßt bei den Fans das Geld nach, oder die Lust auf gute Konzerte. Wir werden sehen, wo diese Entwicklung mündet. 01. Like Angels Weeping The Dark |