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Daß ich es erleben darf, daß endlich ENDSTILLE im Steinbruch zu Mühltal haltmachen, ist schon begeisternswert. Allerdings sah ich diesem Konzert mit einem weinenden und einem lachenden Augen entgegen. Das lachende Auge aufgrund der Tatsache, meine Freunde aus Kiel wiederzusehen und das weinende, weil ich die Vorahnung hatte, daß aufgrund des Weggangs von Fronter IBLIS, einiges an Durchschlagskraft auf der Strecke geblieben sein könnte. Doch dazu später mehr. Den Einstieg in diesen Abend bereiteten die mir noch unbekannten SYCRONOMICA aus München. Diese liefern solide Kunst im Bereich Symphonic Black Metal ab. Allerdings hob man sich leider nicht sonderlich von der schon oft gehörten Masse in dem Bereich ab. Dennoch muß man den Münchenern bescheinigen, daß sie mit ordentlich Spielfreude und großem Einsatz ans Werk gingen. Nur leider bekamen das nicht viele aus dem Publikum mit, welches noch recht fragmentarisch zugegen war. Das heißt, der Raum vor der Bühne gähnte förmlich vor Leere. Schade. Etwas besser wurde es jetzt bei HOLLENTHON, der Band um Ex - Pungent Stench Fronter Martin Shirenc. Auch hier wurde es jetzt teilweise sehr symphonisch aber in eher unaufdringlicher Art und Weise. Die Band hatte absichtlich für die Tour den musikalischen Schwerpunkt auf das eher härtere Material im Plattenfundus gelegt um mit den beiden anderen Bands im Tourtroß in Sachen Brutalität wenigstens annähernd auf Augenhöhe zu verbleiben. Das gelang in meinen Augen perfekt und so sah es wohl auch das Publikum, welches sich nun schon etwas geballter vor der Bühne sammelte. Für diese Interessierten gab es auch optisch ein ordentliches Paket, posten und rockten doch die Österreicher wie keine andere Band an diesem Abend. Im Großen und Ganzen also sehens- wie hörenswert. Das versuchten nun GOD DETHRONED fortzuführen. Mit dem aktuellen Album im Rücken, welches einen amtlichen Tritt in den Arsch des Hörers darstellt, dürfte das absolut kein Problem sein. Bewegt man sich doch darin musikalisch gesehen schon in Bolt Thrower ähnlichen Pfaden und haut in eine ganz andere Kerbe als auf den letzten Alben. Das schlägt natürlich auch live durch die neugewonnene Eingängigkeit gut zu Buche. Und so sind nicht wenige der Anwesenden vor der Bühne zu finden, um den Niederländern den notwendigen Respekt zu erweisen. Allerdings fehlt es für meinen Geschmack an Ausdruck auf der Bühne. Wem es genügt, die Musik auf sich wirken zu lassen, dem sei hierbei Genüge getan. Allen anderen dürfte ein wenig die Action gefehlt haben. Bis auf Gitarristin Susan's aktiven Einsat fehlte einfach etwas. Dieses erhoffte ich nun beim Auftritt vom Kieler Geschwader ENDSTILLE zu finden, die sich für diese Tour mit LUGUBREM (Mordskog(mex);Crimson Moon(us)) an der Vokalistenfront verstärkt hatten, konnte doch der vorherige Ersatz MANNEVOND(KOLDBRANN;URGEHAL) diese Tour leider nicht mitfahren. Ich hatte bis auf ein paar wirklich dürftige und akustisch enttäuschende Videos auf Youtube noch keinen Eindruck gewinnen können, sodaß ich gespannt vor der Bühne verharrte. Zu allererst wlzten mich die ersten Akkorde vom Opener DOMINANZ platt - geile Scheiße! Allerdings wirkt Lugubrem's Gesang sehr gewöhnungsbedürftig auf mich. Ich muß sagen, ich bin, was das angeht, schon sehr auf IBLIS fixiert und vermisse ihn in der Band. Nichtsdestotrotz muß man Neuem eine Chance geben und so ließ ich dan Gig vollkommen auf mich wirken. Leider hatten die Kieler heute irgendwie einen schlechten Tag erwischt oder schlecht geschlafen oder garnicht. Jedenfalls stimmte irgendetwas überhaupt nicht. Timingfehler, verpaßte Gesangseinsätze, holpriges Drumming...ich hatte schon mehr Spaß auf einem ENDSTILLE Konzert, das muß ich sagen. Auch wenn LUGUBREMS Aktionen wie Microschlucken oder Zunge zersäbeln (warum tut Mann sowas?) den Showfaktor ziemlich hoben, war der Wurm drin. Das Holperdrumming erklärte sich später mit dem nicht auf MAYHEMIC DESTRUCTORS Geschwindigkeit eingestellten Trigger, auf den dann für den Rest der Tour verzichtet wurde. Die anderen Mankos sollten dann am darauffolgenden Tag in Köln abgestellt werden, wo ein fetter und fast perfekter Gig zu bewundern war. Im Bruch gab es von ENDSTILLE folgendes auf die Ohren: *DOMINANZ *THE ONE I HATE *FRÜHLINGSERWACHEN *BASTARD *NAVIGATOR -------------------------------------- *DER HETZER Pictures and Words by |