| Den Beginn des Konzertabends und somit die erste Band THE AMENTA verpaßte ich leider, da ich wie so viele auch
an diesem Tag arbeiten mußte und es einfach nicht pünktlich schaffte, vor Ort zu sein. So kam ich gerade noch rechtzeitig in der Batschkapp
an, um die letzten Songs von ORDER OF THE ENNEAD, der zweiten Band von DEICIDE-Drummer Steve
Asheim zu sehen und zu hören. Das Material war jetzt sicherlich nichts außergewöhnliches und hob sich nicht wirklich von
der Death Metal Allgemeinheit ab. Dennoch wurde der Auftritt recht gut von den Anwesenden aufgenommen und man freute sich
auf die weiteren Höhepunkte des Abends. Als nächstes standen Legion und DEVIAN auf dem Plan. Der
charismatische Fronter, der vielen noch von seiner Zeit bei MARDUK bekannt sein dürfte, glänzte auch hier wieder mit
seinem unnachahmlichen Stagacting, wobei er aber stimmlich leider nicht wirklich Akzente setzen konnte. Dennoch lieferten die
Schweden eine solide Leistung ab, welche auch von den Anhängern gebührend gewürdigt wurde. Legion selbst war sich
nicht zu schade, vor der Bühne eigenhändig einen Moshpit anzuzetteln, durch selbigen er dann auch rücksichtlos durchgereicht
wurde bevor er wieder zurück auf die Bühne konnte. Danach sollten VADER, welche ja seit kurzer Zeit einen heftigen
Line-up Wechsel vollzogen hatten, bei dem außer Peter jeder das Schiff verlassen hatte, die Bretter entern. Frisch gestärkt mit
neuen Mitstreitern, hatte man doch in Vogg(g), Reyash(b) und Paul(dr) Ersatz gefunden, der den verlorenen
Mitgliedern in nichts nachstand, entfachte die Polen um Peter ein unglaubliches Inferno, daß man glauben könnte, sie wären
der wahre Headliner des Abends. Immer wieder angepeitscht duch "Vader,Vader"-Rufe gab die Band alles und pflügte sich durch
ein bestialisches Repertoire an aktuellen und alten Stücken aus der 25jährigen Historie. Den Anfang machte "Dark Age"
vom ersten offiziellen Album "The Ultimate Incantation" und ab da gab es kein Halten mehr. Mit der Gewalt einer
Panzerfaust ging es vorwärts und die Band hinterließ nach den verdienten Zugaben "This Is War" und "Lead Us" ein
dermaßen aufgeheiztes Publikum, daß man einfach nicht verstehen kann wieso die Band vor den nun folgenden SAMAEL
auf die Bühne mußte. Setlist Vader:
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Daher blieb die Stimmung auch eher gedeckt als die Schweizer mit ihrer doch sehr elektronischen Musik vor das mit Death Metal aufgeheizte Publikum traten. Obwohl neben den neueren Sachen auch viel Altes zum Tragen kam, ließ der überspringende Funke auf sich warten. Zu stark hob sich die Band mit ihrem Stil von den übrigen Bands ab. Es ergab schon auch ein seltsames Bild auf der Bühne wenn man Basser Mas und Gitarrist Makro neben Vorph so vor ihren Ventilatoren stehen sah. Es gab ihnen irgendwie die Optik, als würden sie permanent mit dem Kopf ausm Autofenster im Fahrtwind hängen. Dann war Mas ständig am rumspringen wie ein Eichhörnchen auf Extasy. Naja, es mußte einem ja nicht gefallen und so konzentrierte ich mich danach wieder auf den Headliner DEICIDE mit dem endlich wieder aufgetauchten Glen Benton. Bisl feist guckt er aus der Lederwäsche aber ansonsten böse wie eh und jeh. Anfänglich wirkte das Ganze auf der Bühne etwas lustlos, was sich aber glücklicherweise änderte, denn ohne viel Federlesen pflügte der Florida-Vierer mit gefühlten 666bpm durch eine Setlist, die sich gewaschen hatte. Sage und schreibe achtzehn blasphemische Botschaften zusammengesetzt aus der kompletten Schaffenszeit der Band wurden auf dieser über einstündigen schwarzen Messe gelesen. Das hätte keiner der Anwesenden erwartet, zeichnete sich Mr. Benton früher doch eher duch geringe Ausdauer aus, was Konzerte anging. Zwischen den Songs wetterte Zeremonienmeister Benton gegen einen unbelehrbaren Schreihals im hinteren Teil der Halle, der ständig das Bedürfnis hatte, nach Slayer zu brüllen. Auch der anfänglich etwas zurückhaltende Jack Owen vollführte teilweise einen echt belustigenden Gesichterfasching während Ralph Santolla bei mir den Eindruck hinterließ, ein paar Whiskey zuviel gehabt zu haben, klangen seine Soli in meinen Ohren doch etwas ungelenk. Aber trotz Allem rauschten diese DEICIDE wie ein Höllenexpress durch die Kapp und hinterließen zusammen mit dem zweiten Highlight des Abends - Vader - nichts als Schutt und Asche. Schade war allerdings, daß sich viel zu wenige dieses Spektakel angesehen haben...ich schätze daß sich nicht mehr als 400 Nasen hier in Eschersheim eingefunden hatten. Scheinbar ist der gute alte Death Metal nicht mehr so gefragt wie er es früher einmal war... Setlist Deicide:
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