| Nachdem nun die erfolgreiche Tour mit Unleashed,Krisiun und One Man Army durch die Hallen des Steinbruchs gegangen war, sollten nun ENSLAVED in Begleitung von KRAKOW und AUDREY HORNE Einzug in selbige halten. Allerdings weiß ich nicht was momentan los ist. Ob der Menschheit der gute Musikgeschmack abhanden gekommen ist oder nach und nach da Geld versiegt - ich hab keine Ahnung. Doch irgendeinen Grund muß es haben, daß es, meiner Meinung nach, nur maximal 55-60 Nasen zu diesem metallischen Event geschafft haben. Heben sich doch gerade ENSLAVED durch ihre musikalische Klasse sehr hervor. Schade drum, aber einen umso schöneren Abend hatten die paar Leute vor der Bühne. Los ging es zuerst einmal mit den mir noch unbekannten KRAKOW, die wie der Rest des Trosses auch, ebenfalls aus Norwegen stammten. Man muß zuallererst mal sagen, daß das Vorprogramm sich doch schon sehr stark vom Headliner unterschied. Bei KRAKOW lag das Maß im Stonerrockbereich und die rockten auch ganz gut. Offensichtlich interessierten sich nicht sehr viele der wenigen Anwesenden dafür dennoch zog der Vierer auf der Bühne eine ordentliche Show ab und erntete dafür dann doch ganz anstänigen Applaus aus den hinteren Reihen. Dann standen AUDREY HORNE auf dem Programm. Hier hätte ich nun wirklich mit etwas mehr Publikum vor der Bühne gerechnet, doch leider blieb wieder alles im hinteren Bereich stehen und genoß von da aus die Show der norwegischen Grammy-Gewinner von 2006. Sänger Toschie bemerkte direkt, daß an diesem Abend wohl mehr Norweger als Deutsche anwesend wären. Ganz unrecht hatte er damit sicher nicht... Allerdings gab es auch hier nichts an der Aktivität der Musiker zu mäkeln. Trotz wirklich geringer Akzeptanz im Auditorium ging auf den Brettern die Post ab. Ice Dale poste wie ein Großer und war neben Sänger Toschie, der sich auch mal vor der Bühne austobte, der optische Mittelpunkt des Auftritts. Wir kamen in den Genuß jeder Menge guten Stoffs von den bisher veröffentlichten Alben der Band - "Jaws", "White Lights", "Dead", "Confessions and Alcohol" und "Threshold" - um nur ein paar Stücke zu nennen. Zwischendrin stapfte dann auf einmal mitten in nem Song Grutle Kjellson von ENSLAVED quer durch die Band zum Backstage. Für mich eine echt respektlose Aktion...die Musiker auf der Bühne sahen es wohl ähnlich, wenn ich mal nach den verdutzen Blicken gehe. Naja, was solls, is vielleicht später im Bus noch diskutiert worden...wer weiß. Nach kurzer Umbaupause erschien dann auf dem Projektions-Backdrop der Schriftzug des Headliners und los ging es. Ich hätte nicht gedacht, daß trotz der paar Anwesenden eine solch großartige Atmosphäre herrschen würde. Mit jedem gespielten Song steigerte sich die Begeisterung der Fans und es zeigte sich die Klasse dieser großartigen Band, die ich erst ziemlich spät für mich entdeckte, hatte ich sie doch schon acht Jahre zuvor einmal in Offenbach im Vorprogramm von Morbid Angel gesehen. Da wallerdings war ich noch nicht annähernd so begeistert wie heute. Die gespielten Lieder, breitgefächert von den Anfängen bis zum aktuellen Longplayer "Vertabrae", zogen mich noch mehr in den Bann dieser Band. Wer es schafft, sich der Wirkung von "Clouds", "Fusion Of Sense And Earth", "New Dawn", "Eld", "To The Coast" und Co. zu entziehen, dem kann ich nur verständnislos hinterherblicken. Auf das Backdrop wurden wechselnd und passend zu den jeweiligen Songs unterschiedliche Grafiken projeziert, die die Atmosphärik im Club noch weiter verstärkten. Nach eigentlich viel zu kurzer Spielzeit (gefühlt) verzogen sich ENSLAVED hinter die Bühne um kurz darauf noch "Isa" als Zugabe zu spielen um uns dann glückselig in die Nacht zu entlassen. Schade für die, die sich diesen Konzertabend haben entgehen lassen. Es war großartig. Hoffentlich gehört dieses Konzert nicht zu einem der letzten im Steinbruchtheater. Angesichts der erschreckend niedrigen Besucherzahlen und der damit verbundenen geringen Umsätze sieht es derzeit nich sonderlich gut aus...es liegt an Euch Fans...tut was! |