| Das Capitol in Offenbach gilt ja in Kennerkreisen als eine etwas exklusivere Location für metallische Events. So gesehen ein vielversprechendes Umfeld für die drei Acts des Abends. Den punktgenauen Start um 20:00 Uhr im ausverkauften Innenraum markierte die Frankfurter Band Serum 114, die mit Ihrer punkigen Mischung aus Ärzte und Green Day das Publikum schonmal in die richtige Feierstimmung brachten. Soundmäßig war hier bereits hohes Niveau angesagt, was sicherlich auch zu einem gewissen Teil der hervorragenden Akustik des Capitols zuzuschreiben war und auch den Rest des Abends so bleiben sollte. Heiß erwartet wurden als nächstes Stuck Mojo aus Georgia. Was soll ich sagen, hier war jetzt auch direkt richtig Action angesagt, denn der an Ektomorf erinnernde "Hüpfcore" und die wilde und energiegeladene Bühnenshow, die Größtenteils von Gitarrist Rich Ward dominiert wurde (der die meiste Zeit den Eindruck hinterließ er wäre als Kind in ein Fass mit Aufputschmitteln gefallen), ließen selbst die tapfersten Bewegungsmuffel nicht still stehen. Sowas nenn ich auf jedenfall ne geile und mitreißende Show. Nach einer halbstündigen Umbau- und Verschnaufpause, enterten dann um 22:00 (wiederum pünktlich) die Jungs von Volbeat, Ihres Zeichens Headliner des heutigen Abends die Bühne. Neben der guten Laune auf der Bühne, war es schön festzustellen, das dänische Bands wohl NICHT grundsätzlich stockbesoffen auf die Bühne kommen (für alle die schonmal Illdisposed gesehen haben...). Professionell, mit viel Stimmung und einem neuen Album im Gepäck wurde der wartenden Rock 'n' Rollerschaft von Michael Poulsen und Co. als Opener der Titeltrack des neuen Albums Guitar Gangsters And Cadillac Blood entgegen geschmettert umd dann gleich mit jeder Menge Gassenhauern zum Abfeiern nachzulegen, unter anderem River Queen, Radio Girl, The Garden's Tale und dem großartigen Sad Man's Tongue. Immer wieder kann Michael die Fans zu Begeisterungsausbrüchen hinreißen, sei es, daß er sie an seiner Flasche Jack Daniels teilhaben lässt oder sich medienwirksam mit einem Kamm sowohl die Tolle als auch die Achselhaare in Form bringt. Nach ordentlichen eineinhalb Stunden und The Human Instrument und Still Counting im Zugabenteil, verabschieden sich die vier Dänen und entlassen das mächtig gerockte Publikum in die lauwarme Herbstnacht. Die Organisation war absolut professionell und vorbildlich. Die Startzeiten der einzelenen Bands haben fast minutengenau gesessen und die gelassenen und freundlichen Securities mussten nur einmal einen etwas streitlustigen jungen Herrn aus der feiernden Menge entfernen. Insgesamt war die Stimmung ausgelassen, aber friedlich, wie man es eigentlich vom Metal gewohnt ist. Einzig die Getränkepreise waren nicht ganz so moderat wie man es sich vielleicht gewünscht hätte, aber an diesem Abend, mit diesen Bands lässt sich das leicht verschmerzen. Und immer dran denken.....Dänen lügen nicht ! |