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Mit dem Eisenwahn Festival hielt neben dem Queens Of Metal ein weiteres kleines und gemütliches Festival Einzug in unsere Eventliste. Das Gelände ist recht idyllisch ein kleines Stück außerhalb des Örtchens Obersinn in Nordfranken gelegen. Vom Gelände aus war rundherum allerhand Natur in Form der leicht bergigen,bewaldeten Landschaft zu sehen, was an sich schon beinahe etwas romantisches hatte. Allerdings paßte die großteils sehr metallische Musikuntermalung durch die auftetenden Bands nicht zu dieser Stimmung...das war auch nicht weiter schlimm,waren doch die geschätzten 700 Menschen nicht zum Träumen hier oben, sondern um sich zwei Tage ordentlichen Metal um die Ohren wehen zu lassen.Ich hatte diesmal, neben den Campingutensilien und der unabdingbaren Kamera auch Evelin von MusicXtreme mit im Gepäck,was von vornherein schonmal gute Stimmung garantierte. Und das zusätzlich zu der Aussicht, einige sehr lustige Stunden mit unsren Freunden von ENDSTILLE verbringen zu können,die am Samstag vor SODOM den Co-Headliner mimen sollten.Doch dazu dann an passender Stelle mehr. Wir bauten nun erstmal unser Stoffhaus auf und orientierten uns auf dem Gelände um das Zurechtfinden zu erleichtern. Das Campinggelände war recht weitläüfig und somit verteilte sich das Volk ganz gut und man hing nicht so eingepfercht aufeinander. Allerdings mußte man schon den ein oder anderen Tierexkrementklumpen tolerieren,da ja die Wiesen wohl normalerweise für Schafe oder Ähnliches als Futterquelle dienen. Allerdings hauste auch an diesen zwei Tagen das ein oder andere Rüsseltier auf dem Grün,wenn man sich so manche zugemüllte Fläche vor Augen hielt.Und das trotz ausgegebener Müllsäcke. Zum eigentlichen Festivalglände konnte man so gesehen nichts Nachteiliges sagen, alles war rechtübersichtlich und gut erreichbar. Lediglich die Lauferei strengte mit der Zeit etwas an, da man sich von der Bühne weg permanent bergauf bewegte, was sicher die Bewegungsfähigkeit einiger Besucher auf eine harte Probe stellte, zumindest diejenigen, die aufgrund massiven Biergenusses schon nicht mehr zu den Beweglichsten zählten. Zur Unterhaltung dienten in Bühnennähe unter Anderem auch eine Shisha-Lounge oder eine Cocktailbar mit Strandambiente, was wunderbar zu den klimatischen Bedingungen an diesem Wochenende passte. Nachdem wir und genug häuslich eingerichtet und das Gebiet erkundet hatten, wendeten wir uns den ersten Bands zu. Denn das war ja im Eigentlichen der Hauptantrieb, ein Festival wie dieses zu besuchen. Aufgrund unseres arbeitsbedingten, verhältnismäßig späten Eintreffens verpassten wir einige der ersten Bands und konnten erst zu den GRAILKNIGHTS dort aufschlagen, welche wir aber auch nur akkustisch aus der Distanz wahrgenommen haben, da zuerst noch Platzsuche und Hausbau anstand.Dann mußte noch was gegessen werden und so verging rapide die Zeit, so daß auch ONE BULLET LEFT Bildtechnisch auf der Strecke bleiben mußten. Rechtzeitig zu RETURN TO INNOCENCE aus Tschechien standen wir dann mit leider noch recht wenigen Anderen vor der Bühne, welche vor malerischer Waldkulisse aufgebaut war. Dazu paßte der epische Death Metal den die Tschechen zelebrierten. So waren die wenigen Nasen vor der Bühne auch recht begeistert und feierten den Vierer so gut wie es nur ging,an. Als nächster Act enterten NACHTBLUT aus Osnabrück die Bühne und versuchten zu noch heller Stunde mit ihrem deutschsprachigen Black Metal mit mäßigem Erfolg zu punkten.Da hatten es KRONOS aus Frankreich weitaus einfacher mit ihrem technisch sehr versierten Death Metal. Jeder einzelne Song eine amtliche Abrißbirne in Anlehnung an amerikanische Vorbilder. Perfekt aufeinander eingespielt beeindruckte man die Anwesenden die sich endlich zahlreicher vor der Bühne eingefunden hatten und fleißig die Matten kreisen ließen. Ein echter Geheimtipp, diese Franzosen. Derartig gut vorgeglüht waren wir dann bereit für DISBELIEF, wobei wieder keine Wünsche offen blieben. Routiniert und professionell zockten sie sich, angefangen mit "Navigator" durch ihren Set. Dieser bestand wieder aus derben Brechern und Klassikern wie "When Silence Is Broken", "Misery", "Sick", "Ethic Instinct" und "To The Sky". Man kann sich der Band einfach nicht entziehen, bei all ihren Songs herrscht eine geniale Stimmung, die Gitarrenfront aus Jonas und Witali drückt ohne Ende und Jagger schreit sich den Schmerz von der Seele-genial! Nun versuchten HATESPHERE hier noch einen draufzusetzen und ackerten sich mit einem Heidenspaß und wie die Bekloppten durch ihr Programm. Der singende Neuzugang Joller hatte die wilde Meute vor der Bühne fest im Griff und shoutete sich srprichwörtlich die Lungen ausm Hals und macht seinen Vorgänger Jakob nahezu vergessen, steht er diesem an Ausstrahlung in nichts nach. Ebenso brachial die Songauswahl zu der sich das Volk im Staub vor der Bühne eine prächtige Moshpit-Schlacht lieferte. Untermalt wurde das Geprügel unter anderem von "Cloaked In Shit", "Forever War", "In The Trenches", "Disbeliever" und "Oceans Of Blood". Jetzt war es an der Zeit, sich der Macht der Wikinger zu beugen und UNLEASHED zu huldigen, welche nun schon seit einer Gefühlten Ewigkeit die Bühnen der Welt erobern.Mit dabei hatte man diesmal einen Aushilfsdrummer, da Anders aus irgendwelchen Gründen verhindert war. Wobei deren Show im Eigentlichen kaum Überraschungen bietet, wundert man sich doch, welch immensen Zuspruch die Schweden immer wieder erhalten. Wirklich jeder der Anwesenden feierte die Hits der Band ab und singt mit bis zum Umfallen.Die Setlist lebt zum Großteil von uralten Gassenhauer wie "Into Glory Ride", "The Immortals" und "Neverending Hate" wobei auch neuere Songs wie "Your Children Will Burn" und "Midvinterblot" auf dem Gabentisch landeten. Der Klassiker schlechthin - "Before The Creation Of Time" beschloß dann diesen ersten Festivaltag auf dem Eisenwahn 2008. |