| Für den heutigen Abend hatten sich hochgradige Gäste im Steinbruch eingeladen. Zum Einen
VADER, die sich gerade auf ihrer XXVth Anniversery Tour befinden und DEVIAN, die immerhin zu zwei Fünftel aus ehemaligen Marduk Mitstreitern bestehen. Desweiteren hatte man noch zwei griechische Bands in Form von SEPTICFLESH, die diese Tour nutzen, um ihr aktuelles Album Communion zu promoten, und INACTIVE MESSIAH dabei. Mit Letztgenannten ging es auch alsbald los. Offensichtlich wenig begeistert über die noch recht dünn gesähten Anwesenden gab man sich doch redlich Mühe, das Publikum zum mitgehen zu bewegen, erreichte aber leider garnichts. Mehr als Anstandsapplaus war nicht drin. Vielleicht waren die Anwesenden einfach nicht offen genug für den mit Synthiesamples durchsetzten Deathmetal des Metaxavierers. Schade, denn das präsentierte Material war schon recht ansprechend. Vielleicht konnten ja nun DEVIAN, die Band um die ex-MARDUK Legionäre Emil Dragutinovich(dr) und allen voran Legion(voc) mit ihrem lupenreinen Death Metal die Massen in Verzückung versetzen. Doch weit gefehlt. Obwohl auf der aktuellen Scheibe Ninewinged Serpent wirklich nur Brecher zu verzeichnen sind, schien kaum einer der Anwesenden etwas damit anfangen zu können. Legion mühte sich redlich und tobte wie ein Irrer auf den Brettern herum und stürzte sich sogar selbst ins Publikum um nach dem ein oder anderen mit Aggressionspotential zu suchen und mit vor die Bühne zu zerren. Aber auch das war nicht von Erfolg gekrönt. So verpuffte die von DEVIAN verschossene, großkalibrige Munition im bewegungsarmen Publikum. Zu dem Zeitpunkt als Legion dann mit der letzten Anfeuerung: "Seid ihr bereit für den nächsten Angriff? Eine in die Fresse? Götter vernichten!!!!" den Titelsong des Debuts, "Ninewinged Serpent" ankündigte, waren dann zumindest eine Handvoll Begeisterte vor der Bühne zu finden. Wenigstens ein kleiner Erfolg aber trotzdem ein Wermutstropfen angesichts der dargebotenen Leistung auf der Bühne und der doch nicht wenigen Anwesenden mit MARDUK Shirts am Leib. Als nächstes standen SEPTICFLESH auf dem Plan und auf einmal wurde es überraschend voll vor der Bühne. Ich hatte es gerade andersrum erwartet und DEVIAN den größeren Zuspruch zugemutet. Na man kann sich auch mal irren. Auch hier kamen nun jede Menge Synthiesamples zum Einsatz, allerdings in weit größerem und effektiverem Maße als bei den Landsleuten von INACTIVE MESSIAH. Alles wirkte viel düsterer und böser - eine absolut dämonische Atmosphäre! Es ist absolut begeisternd, mit welcher Präzision und auf den Takt genau die Band die Stücke vom aktuellen Output Communion präsentierte. Zu keiner Minute verlor man auch nur einmal den Faden und spielte sich hochpräzise durch das gesamte Set. Dementsprechend fiel nun auch die Publikumsreaktion aus, denn endlich kam die eben noch vermißte Konzertstimmung auf und etliche Matten kreisten im teuflischen Rhytmus. Dem Bewegungslevel entsprechen stiegen nun auch die Temperaturen im mittlerweile mit etwas über 250 Nasen gefüllten Steinbruchtheater. Jetzt, während des Soundchecks für VADER füllte sich der Raum vor der Bühne beachtlich. Es ist schon erstaunlich, wie hungrig die Fans noch immer nach Vader sind, obwohl sie doch Dauergast auf deutschen Bühnen sind. Mit dem nun einsetzenden Intro schienen die Dämme zu brechen und alles drängte nach vorne um sich eine ordentliche Kelle Death Metal abzuholen. Von der ersten Note an, VADER begannen mit dem ersten Stück ihres Debuts The Ultimate Incantation,nämlich "Dark Age",welches wir uns kurz zuvor noch im Auto durch die Gehörgänge gejagt hatten, tobte alles was konnte und wollte vor der Bühne in einem wilden Moshpit herum. Nur in den kurzen Räumen zwischen den Songs, die Peter in gewohnter Manier mit seinen ruhigen Ansagen füllte, herrschte so etwas wie Stillstand im Pit, welcher aber mit der ersten Note jeden Liedes wortwörtlich wieder brachial niedergetrampelt wurde. Vom Songmaterial her wurde sogutwie jede Ära beleuchtet und frenetisch abgefeiert bis dann zuguterletzt als Zugabe das vielfach geforderte SLAYER-Cover "Raining Blood" auf der Schlachtplatte landete, was noch einmal alles Reserven mobilisierte und ein letztes mörderisches Pit auslöste. Ein wahrlich würdiger Abschluß dieser sonntäglichen Hitzeschlacht im Steinbruch. Setlist Vader:
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Pictures of Devian and Septicflesh by Pictures of Inactive Messiah and Vader by |