Es kann niemand behaupten, er wäre nicht gewarnt worden, wenn nach dem kurzen Intro "Das ist der Krieg!" mit "...of Disorder" ein Inferno über den Hörer hereinbricht. So beginnt die als "langsamste Platte bisher" angekündigte neue Scheibe des schwarzen Sturmkommandos aus Kiel mit einem fiesen, fast vierminütigen Hassbatzen dessen prägnantes Riffing sich sofort in die Hirnschale einbrennt. Aber tatsächlich haben sich im Verhältnis zu früheren Werken einige im niedrigeren Tempo angesiedelte Nummern eingeschlichen, die dem Gesamtbild von "Verführer" aber sehr gut zu Gesicht stehen, da ebendiese besonders mächtig und brachial daherkommen. Mein momentaner Favorit ist Stück Nummer vier namens "Ursprung", das mit über sieben Minuten auch die längste Spielzeit aufweist. Vom Tempo her geht es in die Richtung der "Endstille"-Stücke und erschafft eine ziemlich finstere Atmosphäre die durch Iblis's gedoppelten Gesang im Schlußteil zusätzlich immens verstärkt wird. Der mit Abstand schnellste Song folgt mit "Monotonus N" direkt im Anschluß und wie der Name schon sagt, geht es monoton im Geschwindigkeitsrausch mit dem Jagdpanzer übers Schlachtfeld, vermittelnd, daß die alleinige Essenz des Krieges der Sieg ist - eine Niederlage kommt nicht in Frage. Das komplette Album gestaltet sich sehr abwechslungsreich und überaus kurzweilig, ganz im Gegensatz zur weitläufigen Meinung, Endstille würden nur monotones Geballer zustande bringen. Mit "Depressive Abstract Banished Despised" ist an Position drei ein relativ schroffes Stück auf der Platte gelandet, bei dem Iblis's Stimme verdammt krank und finster daherkommt und mich von der Tonlage an die "Lauschangriff"-Split erinnert - ungewöhnlich aber großartig. Im Fazit eine wie erwartet starke Scheibe, etwas anders als die Veröffentlichungen davor, aber keineswegs schlechter sondern eher ein weiterer Schritt nach vorn und definitiv Endstille. Die volle Punktzahl laß ich aber trotz allen Lobes stecken, leider, weil mir das Cover der Scheibe auch nach dem ´zigsten Anblick nicht zusagen will.
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