| Heute abend sollten wir wieder einen der furiosen Liveauftritte von BEHEMOTH aus Polen erleben, und was für einen! Aber erstmal der Reihe nach. Los ging es schon fünfzehn Minuten nach Einlaß mit SWORN aus Norwegen. Wer jetzt sofort mit Norwegen auch Black Metal assoziiert, liegt vollkommen richtig. Leider waren zu diesem frühen Zeitpunkt die meisten Menschen noch vor der Halle in der Schlange am Einlaß, was die ersten Minuten den Auftritt noch fast wie ein Geisterkonzert anmuten ließ. Aber das änderte sich dann doch recht schnell. Leider war die Bühnenpräsenz des norwegischen Fünfers nich das Gelbe vom Ei, alles wirkte sehr statisch und verhalten und so kam nicht die Stimmung auf, die man sich seitens der Band sicher erhofft hatte. Musikalisch war das Ganze okay aber ausbaufähig. Bei HELRUNAR aus deutschen Landen, genauer gesagt aus Münster, kamen dann schon ganz andere Publikumsreaktionen.Deren, größtenteils deutschsprachiger, Pagan Black Metal schien im Publikum viele Anhänger zu haben. Gut so, denn so waren die Musiker in ihren Aktionen viel motivierter als es beim Opener der Fall war. Und so lieferte man eine sehr ansprechende Show ab in der viele Stücke vom aktuellen Album "Frostnacht" zum Tragen kamen, wie unter Anderen "Älter Als Das Kreuz".Gute Performance einer doch recht guten Band aus Deutschland. ABORTED, die ja Wochen vorher schon mit HATESPHERE für Unruhe im Steinbruch gesorgt hatten, konnten dementsprechend sofort punkten und räumten ordentlich ab. Bei der energetischen Bühnenperformance dauerte es auch nicht allzu lange, bis der Funken dann auch auf das Publikum übersprang, das die Band ordentlich abfeierte. Sicher, die jahrelange Bühnenerfahrung ist schon sehr dienlich, wenn es darum geht, das moshwillige Volk ordentlich anzuheizen, aber das Material der Band taugt jedoch prima, um aus dem Bruch einen Hexenkessel zu machen! So jagte ein Brecher den Nächsten und man sah nur Matten kreisen und Menschen toben. Jetzt war die Zeit für den Headliner gekommen-BEHEMOTH-das Black/Death-Monster aus Polen! Nachdem wir ja nun schon zwei Mal Zeuge ihrer Livequalitäten sein durften, konnten wir auch dieses dritte Mal kaum erwarten, gab es doch bei den Vorgängerauftritten nicht die kleinste Schwäche zu verzeichnen. Alles läuft wie eine Präzisionsmaschine. Es macht sich schon bezahlt, wenn man ständig auf Tour ist, Erfahrungen sammelt, so wie es diese Band schon über Jahre praktiziert. Wir waren lediglich gespannt, wie diese energiegeladene Show sich in dieser doch verhältnismäßig kleinen Location auswirken würde. Los ging es direkt nach dem Intro mit "Slaying The Prophets Ov Isa" vom aktuellen Album "The Apostasy" gefolgt von "Antichristian Phenomenon" vom 2000er Werk "Thelema6", bevor es dann, nach "Demigod", richtig finster wurde und man ganz weit in die Vergangenheit zurückreiste ums dem Volk mit "From The Pagan Vastlands" aus dem Jahre 1996 so richtig zu besorgen .Mittlerweile gab es im Publikum gar kein Halten mehr, es wurde gemosht und geslammt, daß man echt Angst um seine Gesundheit haben mußte, wenn man sich mittendrin befand. Eine absolut geile Stimmung also! Musikalisch gab es einen Querschnit durch die komplette Schaffenszeit von BEHEMOTH, für jeden Fan war dieses Konzert eine echte musikalische Goldgrube, Hut ab! Auf der Bühne wurden unbändige Energien freigesetzt, man wagte garnicht, auch nur eine Minute den Blick abzuwenden, so fesselnd und ekstatisch war die Perfomance anzuschauen. Jeder einzelne Musiker gab wirklich alles und ging, bei den vorherrschenden Raumtemperaturen, an seine physischen Grenzen. Nichtsdestotrotz war auch noch Platz für eine kurze Feuerspuckeinlage von INFERNO, der ein echter Könner an seiner Maschinerie ist, was er daraufhin gleich noch mit einem knackigen Drumsolo unter Beweis stellte. "Chant 4 Eschaton" stellte ein weiteres Highlight der Show dar. NERGAL stand plötzlich mit einer finsteren Maske auf der Bühne und spuckte, inklusive ORION sowie SETH, Blut - was für ein geiles, finsteres Szenario zum vermeintlichen Abschluß!!! Dem war aber nicht so,denn das Publikum hatte einfach noch nicht genug und so schwang man sich nochmals auf die Bretter um mit "I Got Erection" von Turbonegro noch ein sehr lustiges Highlight zu setzen und den Konzertabend mit dem darauffolgenden "Pure, Evil & Hate" ausklingen zu lassen. Setlist BEHEMOTH:
Abschließend kann man sagen, daß dies mit eines der fettesten Events im Steinbruch bisher war, was man auch am Zuschauerzuspruch sehen konnte.Selten war die Hütte so voll wie dieses Mal! Weiter so!!! |