| Wenn der Brocken ruft, dann kommen wir natürlich auch !! So ähnlich müssen
wohl die meisten gedacht haben, denn das diesjährige Rockharz OpenAir war mal
wieder extrem gut besucht ! Logisch, waren die Wochenendtickets doch bereits 3
Wochen vor Festivalbeginn schon ausverkauft.
Allgemeines zum Festival: Wir starten einfach direkt mit der eigentlich einzigen, winzigen Kritik, dann haben wir es hinter uns....die Anreise am Mittwoch war gelinde gesagt ein völliges Debakel. Stau, soweit das Auge sehen konnte. Wir haben Stimmen aus dem Volk aufgefangen, die uns mitteilten daß sie 15km vom Gelände entfernt noch 5 Std. gebraucht hatten bis sie drauf waren. Eine echte Zerreißprobe für die Nerven ! Klar, wenn 15.000 Leute auf einen Schlag wohin wollen sprengt das natürlich die Belastbarkeit der Verkehrswege. Eine etwas unglückliche Sache war vielleicht auch daß der Campground offiziell erst um 14:00 geöffnet wurde, bereits um 16:00 Uhr aber schon die erste Band spielte. Das hatte natürlich wenig Potential die Anreise zu entzerren. Aber genug davon, letzten Endes sind alle wohlbehalten irgendwann angekommen und das Rockharz Team hat sich am Samstag in voller Mannschaft auf der Bühne wirklich intensiv für dieses Problem entschuldigt. Somit ist das absolut verziehen !! Fehler können nunmal einfach passieren, die Frage ist nur wie man hinterher damit umgeht. Und das haben die Veranstalter ehrlich und gut gemacht ! Von da an war die Organisation von der ersten bis zur letzten Minute absolut TOP und vorbildlich. Keine Verzögerungen, keine Überschneidungen der Bands, kein Stress an den Ein- oder Ausgängen, freundliche und gut gelaunte Ordner, egal zu welcher Zeit. Respekt ! Das Rockharz hat funktioniert wie ein schweizer Uhrwerk. So macht Festival-Feeling Spaß ! Die Toiletten und Duschen waren immer sauber und ordentlich, sowohl was die Dixies als auch die kostenpflichtigen Sanitäreinrichtungen betrifft, die auf dem Festivalgelände zu finden waren. Mittwoch: Nachdem der Part "Anreise mit Hindernissen" abgefrühstückt ist, kommen wir doch einfach mal langsam zum Thema Musik. Am ersten Tag ist der Haupteil des Festivalgeländes noch geschlossen und die Bands performen auf der eigens für diesen Tag errichteten DEVIL'S WALL STAGE. Nach SERIOUS BLACK und ELVENKING waren der erste Partykracher des Tages defintiv WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER. Mit ihrem frischen Album "Wieder Geil" im Gepäck, bespaßen die Berliner bei allerbestem Wetter bereits eine ganz ansehnliche Besucherschar. Da wird zu Hits wie "Pikachu", "World of Warcraft", Pyroman & Astronaut" oder "Ich mach was mit Medien" souverän gehüpft, gezappelt und gebangt. Selbiges gilt auch für die nachfolgenden SUIDAKRA, wenn auch tatsächlich etwas verhaltener. STAHLMANN eröffneten danach den ersten, leicht elektronisch angehauchten Slot ala Eisbrecher. Kategorie ganz nett, aber haut einen nicht vom Hocker. Anders dagegen EKTOMORF, die die Ehre haben den ersten Tag zum Abschluß zu boxen. Wir brauchen eher nicht drüber reden, daß der Hüpfcore der Ungarn nicht grade vor Abwechslungsreichtum strotzt, aber wenn schon ein Lied wie das andere klingt, klingts bei Zoltan und Co. wenigstens gut. Und mit Nummern wie "Redemption", "I know them" oder "Fuck You All" können alle Anwesenden was anfangen. Und Zoltans ermunternde Ansagen, die zu 50% aus Jump, zu 40% aus Fuck und zu 10% aus Unverständlichem bestehen, tun den Rest. Wir würden mal sagen, ein mehr als gelungener Start in dieses Festival im Schatten der Teufelsmauer. Donnerstag: Der zweite Tag am Fuße der Teufelsmauer startet um 13:30 mit strahlendem Sonnenschein und DRONE auf der Rock Stage, die 40 Minuten für beste Stimmung sorgen und selbst dabei ordentlich Spaß in den Backen haben. Nach diesem Warmlauf sind die Anwesenden auch perfekt gerüstet für eine Runde OldSchool Heavy Metal mit MAJESTY, die auf der Bühne ordentlich abfeiern und trotz mittlerweile recht knackigen Temperaturen nicht grade an Bewegungsarmut leiden. Darauf folgen SKALMÖLD und PANZER, die irgendwie musikalisch eher an uns vorbeidümpeln als auf uns einzuprasseln. Nicht so die LETZTE INSTANZ, die ganz genau weiß, wie man das Publikum zum Tanzen und Feiern bringt ! Mit ihrem Gothic-Rock reißen die Dresdner am Frühabend schon richtig was und einzig die Wollmütze auf dem Kopf von Herrn Loose lässt bei dem gegebenen Wetter die ein oder andere Frage offen. Obwohl die nachfolgenden EMIL BULLS mittlerweile absolut etabliert sind, gestaltet sich der Auftritt sowohl musikalisch als auch optisch eher in Schlaftablettenform denn als Aufputschmittel. Und da wir grade so ein bisschen am Lästern sind.......EPICA, optisch, dank ihrer Frontfrau Simone Simmons über nahezu jeden Zweifel erhaben, verursachen an diesem Tag musiklaisch eher Zahnschmerzen. Warum wir das Gefühl haben, daß die Stimmlage der holden Maid heute einem Bambussplitter unter den Fingernägeln gleichkommt können wir jetzt auch net wirklich erklären. Dafür ist jetzt mit ALESTORM erstmal wieder richtig Spaß und Party angesagt ! Aber so richtig !! Bereits vor dem Erscheinen der Band, sorgt das Backdrop mit einer Gans in einer Bananenschale bereits für erstes Ge"rofl" ! Mit Gassenhauern wie "Walk The Plank", "Shipwrecked" oder "Keelhauled" setzen die schottischen Piratenmetaller da natürlich noch richtig einen drauf und animieren die Crowdsurfer so noch zu ein paar Extraritten auf den menschlichen Wellen. Stimmung pur !! Nach soviel Schunkeln wars dann jetzt auch mal Zeit für Voll-auffe-Fresse und zwar in Form KATAKLYSM, die gut gelaunt auf der Rockstage erscheinen und mit "To Reign Again" gleichmal die tödliche Kuh und sämtliche Matten im Publikum fliegen lassen. Auch bei den Kanadiern steht mittlerweile ein neues Album auf der Startrampe, und obwohl es erst am 31.07. in den Läden stehen wird, lassen es sich die Todesbleiakrobaten nicht nehmen schonmal einen Track davon zum Besten zu geben. Natürlich wird dieser zwischen die klassischen Deathmetal-Hämmer wie "As I Slither", "Crippled And Broken" und die unverzichtbare Kataklysm-Hymne "In Shadow And Dust" gepackt. Da rotieren die Köpfe ! Der Bühnenshowpreis geht an diesem Tag defintiv und ohne Wenn und Aber an BEHEMOTH ! Die Polen kreieren von Anfang an eine atmosphärische Dichte die bis zum letzten Ton nicht einbricht und zweifelsohne ihresgleichen sucht. Der mittlerweile vollständig von seiner Krebserkrankung genesene Adam "Nergal" Darski versprüht dabei pure Gewalt und Dunkelheit und wirkt stellenweise wie der Höllenfürst persönlich ! Schädelspalter wie "Conquer All" oder "Chant For Exhaton" pflügen durch die Reihen des Publikums wie die Reiter der Apokalypse (die aus der Bibel, nicht die mit Fuchs....) und hinterlassen dabei eine epische Verwüstung die sich gewaschen hat. Gepaart mit einer fetten Feuershow und einem drückenden, sphärischen Outro, daß die vier in finsteren Dämonenmasken zum Besten geben, entlassen die Polen uns und das Publikum im sicheren Gewissen, daß es an diesem Tag nicht mehr brachialer werden kann ! Der Donnerstags-Headliner HAMMERFALL heimst auf jedenfall vom Fleck weg den ersten Platz für den aufwendigsten Bühnenaufbau und das größte Backdrop ein, daß man wohl als Back- and Sidedrop bezeichnen sollte. Balls Of Steel, oder wie war das nochmal bei Freud ? Für den richtigen Ausgang des Abends sorgen dann aber FIDDLER's GREEN im After Headliner Midnight Slot. Da wird nochmal richtig Stimmung gemacht und zum Tanz aufgespielt, und das obwohl die meisten warscheinlich schon ziemlich durch sind. Aber hey, zu "Nackedei" und dem Aufruf "T-Shirts aus und in der Luft schwenken" werden vom noch sehr reichhaltig anwesenden Publikum die letzten Kräfte mobilisiert und gefeiert bis zum sprichwörtlichen Umfallen, getreu dem Motto "Wer sich noch mit allen vieren am Boden festhalten kann, ist auch noch net platt !" Freitag: Am wunderschönen dritten Tag des Festivals durfte sich die schwitzende Metalfraktion erstmal von VOLKSMETAL einstimmen lassen, um sich dann mit UNDERTOW warmzubangen und danach begeistert den Tönen von RAGNARÖEK und Klängen aus dunklen Wäldern mit FINSTERFORST zu lauschen. Der erste Überraschungshit an diesem Tag waren aber zweifellos DEVILMENT. Die Zweitband von Cradle of Filth Sänger Dani Filth spielt souverän und bereits vor einer für die Uhrzeit beachtlichen Audienz auf. Musikalisch sind die Briten wirklich überzeugend. Klar, Schminke muss auch hier sein und die Stimme von Dani hat natürlich hohen Wiedererkennungswert und erinnert schonmal daher an Cradle. Insgesamt jedoch wird hier mehr gerockt als finster-böse herumgekeift. Der Auftritt gefällt von Anfang bis Ende sowohl optisch als auch soundmäßig ! Das schürte natürlich schomal die Spannung und Vorfreude auf den Cradle-Auftritt am kommenden Tag. MANEGARM schaffen es unserer Meinung nach nicht ganz, die dicke Stimmung aufzubauen in der wir die Herrschaften früher schon erleben durften, aber gut, man kann ja nicht immer seinen besten Tag haben. Ganz anders zeigen sich dagegen THE GENTLE STORM. Die aktuelle Combo um Ex-The Gathering Frontsirene Anneke Van Giesbergen transportieren Spielfreude und Spaß an der Sache von der allerersten Minute an. Unabhängig davon daß mit gleich drei bezaubernden Damen was fürs Auge geboten wurde, gabs auch richtig was auf die Ohren, inkl THE GATHERING-Hit "Strange Machines". Stimmlich war der symphatische Rotschopf aus den Niederlanden ja schon immer über jeden Zweifel erhaben, doch im Gesangsduell mit ihrer Session-Sängerin zeigt sich, daß auch diese sich nicht verstecken muss. Inwiefern die beiden Damen neben Anneke zum dauerhauften Live-Ensemble gehören können wir leider nicht einschätzen, ist THE GENTLE STORM doch eingentlich nur ein Duo aus Anneke und Arjen Lucassen. Dies beanwortet auch eventuell die aufkommende Frage, warum die entzückende Gitarristin bereits fünf Minuten später mit DELAIN auf der Bühne steht (zur Erinnerung: DELAIN sind eigentlich auch nur ein Duo aus Charlotte Wessels und Martijn Westerholt). Tjaaaa, und dann kommen wir auch schon zu BETONTOD, einer Band bei der vom Bandnamen angefangen, über die Attitüde bis hin zu Texten und Musik wirklich maximal verzichtbar ist ! Schon oft hatte ich das zweifelhafte Vergnügen eines Live-Auftritts dieser Band und der Wunsch die Beine in die Hand zu nehmen und möglichst schnell Strecke zwischen mein Gehirn und die Bühne zu bringen ist auch diemal wieder allgegenwärtig. Sorry ! Braucht kein Mensch ! Wie angenehm zeigen sich danach doch COPPELIUS. Insgesamt zwar durchaus gewöhnungsbedürftig ist die Show der Berliner sowohl optisch als auch musikalisch einfach mal was anderes, und weit weg vom metallischen Allerlei was man so kennt. Nix für den echten Truemetaller, aber trotzdem gut ! Ähnliches könnte man auch direkt über den nächsten Act sagen. THE BLUES PILLS sind mittlerweile in aller Munde und Ohren und haben in den letzten 2 Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Der hippiemäßig angehauchte Blues-Rock ist mit Sicherheit net jedermanns Sache (meine auch net) aber soviele feierwütige können sich ja eignetlich nicht irren. Den Ehrenpreis für die meisten Bühnenkilometer streichen dann defintiv BIOHAZARD ein. Die mit Sicherheit athletischste Band des gesamten Festivals rennen, rotieren und springen auf der Bühne herum als gäbs kein Morgen mehr. Und das obwohl die Herren ja nun wirklich nicht mehr zu den Jüngsten gehören. Aber wie sagt man, je oller je doller! Gewohnt gut gelaunt mit freudiger Tanz- und Mitsingstimmung ziehen dann SCHANDMAUL das Publikum auf ihre Seite. Jetzt ist der Platz vor der Rockstage mittlerweile proppenvoll und die Zuhörerschar hüpft und singt zu Hits wie "Vogelfrei", "Walpurgisnacht" oder schwelgt mit verliebten Augen zu "Dein Anblick". Ein absolut Emotionaler und gelungener Auftritt wenn das Publikum noch geschlossen den Refrain weitersingt wenn die Band schon fertig ist und sich verbeugt !! Mit Fear Factory kommt zwar ein Urgestein des Industrial mit vielen Hits auf die Bühne, aber leider muss man wieder mal feststellen, so geil die Mucke auch ist, FEAR FACTORY fallen wirklich nicht unter die Kategorie "Livemacht". Daran können auch Gassenhauer wir "Replica" oder "Linchpin" nichts ändern. Die absolute Top-Darbietung des Tages (und unserer Meinung nach des ganzen Festivals) bringen defintiv EISBRECHER auf die Bretter !! Selten hat man so eine geile Kombination aus Hits, durchgestylter Bühnenshow und trotzdem in jeder Sekunde spürbare Spielfreude vereinigt auf der Bühne gesehen und gehört. Selbst wenn man sich selbst nicht zur Fanbase, kennt man einfach extrem viele Songs und jede diese Nummern zündet gnadenlos auf den Punkt, ohne daß der Auftritt steril oder einstudiert wirkt. Dies wird natürlich auch noch durch die Interaktion von Alexx mit dem Publikum vorangetrieben. Das absolute Highlight des Tages ! Die Pechvögel des Festivals folgen jedoch direkt auf dem Fuße. Von Anfang an stand der Auftritt von TANZWUT unter keinem guten Stern.....als erstes verzögert sich der Auftritt aufgrund technischer Schwierigkeiten, dann folgt mittendrin ein 10-minütiger Stromausfall, den Teufel und Co. aber mehr als gekonnt mit einer instrumentalen Dudelsacksession überbrücken, was die Fans vor der Bühne die Band gradezu frenetisch feiern lässt ! Das ist Proffesionalität pur !! Irgendwann war der Strom dann auch wieder da, und schon folgte das nächste Problem.....da auch hier, trotz Sondergenehmigungen, die Nachtruhezeiten einzuhalten und es bereits 02:10 Uhr war, endete der Auftritt von TANZWUT nach dem nächsten stromgestützten Song. Auch Verhandlungen Seitens Teufel mit den Organisatoren brachten keine Wende, sehr zum Unmut der Band und vorallem der Fans. Allerdings können wir die Veranstalter sehr gut verstehen, die eventuell aufgerufenen Strafen seitens der Stadt für die Nichteinhaltung der Schlußzeiten wären unter Umständne beträchtlich gewesen......so endete dieser Freitag etwas weniger freudig als er angefangen hatte, aber Shit Happens......nicht klagen sondern auf den nächsten Tag freuen ist die Devise !! Samstag: ASENBLUT haben das große Vergnügen den letzten Tag des Rockharz OpenAir zu eröffnen, und das bereits vor einer überraschend großen Menschenzahl vor der Bühne. Fein, fein ! Die Jungs aus Göttingen sind auch mit richtig Spaß und guter Stimmung bei der Sache und kredenzen einen unterhaltsamen Black/Thrash Mix der auch in der Mittagssonne durchaus Laune macht. Und ganz nebenbei gibt Frontmann Tetzel mit freiem, gestählten Oberkörper auch ein optisches Schmankerl für die weiblichen Fans ab. Der Auftritt der nachfolgenden Pagantrupper WALDGEFLÜSTER aus Bayern leidet deutlich mehr unter dem fröhlichen Sommerwetter und der Funke weigert sich beharrlich überzuspringen. Nach den eher gewöhnungsbedürftigen HERETOIR gelingt es aber auf alle Fälle CRIPPER wieder kräftig den Harz zu rocken. Frontröhre Britta gibt gewohnt alles und zeigt sich wie üblich als energiegeladene und sexy Rampensau. HELL überzeugen vor allem durch Ihre optische Bühnenerscheinung. Grimassenchampion ist und bleibt 4-Saiten-Bearbeiter Tony Speakman. Rein musikalisch taugt das Ganze aber auch nicht wirklich für Sonnenschein und gute Laune. Zuviel Pathos, zuviel Dramatik mit einem Hauch von Dornenkrone auf dem geschminkten Haupt von David Bower......Goethes Faust als vertontes Bühnenstück sorgt einfach nicht für die wahre Stimmung. Die Überraschung des Tages hingegen liefern VARG. Entgegen ihrem manchmal etwas fragwürdigen Ruf bezüglich ihrer Text und ihrer Attitüde und dem fiesen Corpsepaint, entpuppen sich die Wölfe als echte Festival-Stimmungskanonen. Hier gibts definitiv mehr Party als Pathos und das überträgt sich auch auf das Publikum. Und die "T-Shirts-aus-und-in-der-Luft-schwenken"-Nummer funktioniert auch auf Zuruf des Wolfsrudels wunderbar ! Eine erfrischende Überraschung. Hingegen setzen ORDEN OGAN eher auf Klassisches und landen damit ebenfalls einen respektablen Erfolg bei der Zuhörerschar ! Jeder macht halt was er am besten kann. Ungewöhnlich hingegen empfinden wir, daß DIE APOKALYPTISCHEN REITER einen so frühen Slot in der Running Order bekommen haben. Das Aushängeschild des deutschgesungenen, tiefgründdigen Mitsingmetal funkioniert aber auch hier ohne Einbrüche. Fuchs und Co. sind Bestlaune und eröffnen ihr Set mit "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Dazu gibts später das obligatorische Fahneschwenken, diesmal sogar von einem automtscihe nach oben fahrenden Podest, und die Schlauchbootnummer zu "Seemann" mit einer hübschen, junge Blondine. Alles in allem fällt aber auf, das der Auftritt insgesamt eher reduziert und zurückhaltend wirkt, zumindest für all jene die die REITER schon öfter Live bewunder durften. Auch Dr. Pest bleibt eher brav an seinen Keyboards stehen, gabr doch früher schon oft wildeste Eskapaden zu bewundern......was soll man machen. THE BLACK DAHLIA MURDER hingegen bieten genau das, was man von Ihnen erwartet, nämlich knackig-schnellen und trotzdem leicht melodiösen Deathmetal ! Offensichtlich sind aber die Amis für die meisten Festivalbesucher hier dann doch eine Nummer zu derb, denn der Andrang vor der Rock Stage ist nach unserer Auffassung nahezu der kleinste dieses Tages. Klar, die Jungs ballern natürlich brutal, und sowohl bangen als auch moshen ist angesichts der vorgelegten Geschwindigkeit selbst für hartgesottene Metaller nicht grade einfach. Trotzdem hätten TBDM unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient, dafür daß sie richtig Gas geben und in deutschen Landen auch viel zu selten zu sehen sind. Das kann man zwar von ELUVEITIE nicht grade behaupten, aber in Topform sind sie trotzdem, sehr zur Freude der beachtlichen Fanschar vor der Dark Stage ! Und Songs wie das unvergleichliche "Inis Mona" tun ihr Übriges ! Viele Zuschauer haben dann SOULFLY auch, allerdings fragen wir uns warum eingetlich ? So richtig passieren will da nix auf der Bühne, außer der Angst daß Max Cavalera aus seinem mittlerweile warscheinlich schon 100x mal geweiteten Outfit platzt. Auch wenn ich dafür warscheinlich von Fans gesteinigt werde, außer der Tatsache daß sie den Namen Cavalera vor sich herträgt hat diese Band ihren Zenith eindeutig überschritten. Sowas in der Art mussten sich auch CRADLE OF FILTH schon mehr als einmal anhören, vor allem bei den letzten paar Alben. Aber mit ihrem grade mal 24 Stunden jungen, neuestem Output Hammer Of The Witches im Gepäck, der sich beim ersten Anhören sehr gut angelassen hat, darf man optimistisch sein. Nachdem man Dani Filth ja schon am Tag zuvor mit DEVILMENT in Topform erleben durfte, war die Überraschung auch nicht groß daß sich diese Form auch beim jetzigen Auftritt mit seiner Hauptband zeigte. Die Bühnenshow war atmoshpärisch dicht beeindruckend, auch wenn Dani's Ansagen nicht immer sofort beim Publikum griffen. Neben neueren Stücken wurde vorallem auf Hits der "etwas" älteren Tage, wie "Her Ghost In The Fog", "Nymphtamine" und die Hymne "From The Cradle To Enslave" gesetzt. Das größte, wenn auch einzige Manko am Auftritt der Briten war leider der Sound. Oft zu breiig und zu wenig abgestimmt, viel es manchmal schwer die Songs zu erkennen selbst wenn man sie gut kannte. Schade, aber manchmal isses halt so. Das "eigentliche" Finale bestritten dann die Progressive-Heroen von DREAM THEATER. Obwohl deren Musik sicher Ihre Existenzberechtigung hat, hat man das Gefühl das es für diese Uhrzeit und am letzten Tag einfach einen Tick zu wenig eingängig und griffig für die Besucher ist. Es wird brav zugehört, aber im Großen und Ganzen gleicht der Aufrtitt eher einen Warhole-Oper als einem brachialen Festival Headliner. Aber was solls, den Partyteil übernehmen ja sowieso TROLLFEST, bevor GHOST BRIGADE als letzter After Headliner Midnight Slot das diesjährige Rockharz-OpenAir für alle Beteiligten zu einem erschöpften, aber glücklichen und zufriedenen Ende bringen. Wir freuen uns wieder mal dabei gewesen zu sein und verlassen das Rockharz 2015 mit Vorfreude aufs nächste Jahr !!! |