| Freitag, 23.08.2007
Das diesjährige UFTG stand nicht nur unter dem Zeichen vieler guter Bands, sondern, im Gegensatz zum letzten Jahr, auch unter dem Zeichen strahlenden Sonnenscheins.....Die Organisation des Campgrounds war bedeutend besser als letztes Jahr, wurde der Platz zum Parken und Zelten diesmal wesentlich besser ausgenutzt. Das war auch gut so, denn es waren schlißelich auch geschätzt 1500 Besucher mehr dieses Jahr. Erste Band des Tages waren Ear-Shot, ihres Zeichens die Zweitplatzierten des Nuclear Blast Bandcontests. Natürlich hat man es als erster Act des Tages immer schwer die Massen in um die Mittagszeit in Bewegung zu versetzen, aber die Jungs waren mit Spaß bei der Sache und lieferten einen ordentlichen Auftritt ab. Die Umbaupause war erträglich kurz, was auch den Rest des Tages so bleiben sollte. Die nächsten auf dem Plan waren Apophis, die uns mit ihrem rhythmisch-groovigen Deathmetal durchaus zu begeistern wussten. Mit Disaster K.F.W stand dann in Kürze der nächste Todesblei-Act auf der Bühne. Für alle die es noch nicht wussten: Zu den Ex-Mitgliedern der seit über 20 Jahren bestehenden Band zählen unter anderem Dr. Pest und Fuchs von den Apokalyptischen Reitern. Demonical war dann der erste für mich persönlich unbekannte Act, aber man kann ja nicht alles kennen......der Auftritt war absolut ok. Weiter gings es dann mit Justice, die wie immer eine energiegeladene Show hinlegten und das Publikum auf ihrer Seite hatten. Mit Evocation und den mittlerweile ziemlich erfolgreichen Scar Symmetry folgten zwei weitere schwedische Bands die dem Publikum ordentlich einheizten. Die Masse an Leuten vor der Bühne nahm jetzt trotz der Hitze merklich zu, als Equilibrium die Stage enterten. Ok, der hymnische Humppa-Stil der Bayern ist nicht ganz mein Ding aber die breite Masse fuhr auf jedenfall drauf ab. Als nächstes boten uns Sabbat einen souveränen Auftritt mit klassischem Thrashmetal und einer guten Bühnen-Performance und zeigten dem geneigten Publikum das man auch nach 23 Jahren im Geschäft immer noch ordentlich die Sau rauslassen kann. Nicht ganz so lange im Geschäft, aber einen raketenhaften Aufstieg hinter sich, standen nun die Gewinner des Nuclear Blast-Bandcontests, Sonic Syndicate auf dem Programm. Die junge Truppe, die vor kurzem mit Megadeth auf Tour waren, gab mal wieder alles auf der Bühne und konnte das Publikum mit reichlich Stageaction auf seine Seite ziehen. So langsam wich dann auch die Sonne der aufkommenden Finsternis und Krisiun packten die große Abrissbrine aus. Man kann sagen was man will, die 3 Herren aus Brasilien wissen nur zu gut wie man ordentlich Headbangerschädel spaltet ! Mit Illdisposed, die für die kurzfristig entfernten Dying Fetus
eingesprugen waren, folgte der zweifellos geilste Act des Tages. Die eierlosen
Nutten aus Dänemark machten höllisch Spaß, und zwar in jeder Hinsicht.
Kernige, humorgeladene Ansagen, die der Band genauso viel Spaß machten wie dem
Publikum (Schlachtrufe wie "Nuttenpower" reißen einfach mit....) und
monströse, groovige Detahmetal-Panzer die komplett Gemünden platt zu walzen
schienen. Schon lange hat mich eine Band live nicht mehr so begeistert. Das
machte es dann auch zu Recht schwer für den eigentlichen Headliner des Tages Arch
Enemy. Wie sich das für einen Headliner gehört *grmpf* dauerte der Umbau
unangenehm lange......Wieder mal fiel mir auf, wie schnell es passieren kann das
Bands (zumindest in den Augen der Fans) nur von Einzelpersonen getragen werden,
lauteten die Rufe aus dem Publikum doch weniger "Arch Enemy"als
"Angie" oder "Angela, du geile Sau". Mein Gott, sie haben ja
recht, aber trotzdem......Allerdings war der Auftritt der deutsch/schwedischen Combo
auch nichts Außergewöhnliches. Klar war Angela auf der Bühne omnipresent und das
brachiale Acting wie immer eine Augenweide, allerdings war der Sound nicht das
gelbe vom Ei, ging die Stimme der Growlerin doch hier und da mal etwas unter. So
oder so, haben Illdisposed eh alle Bands dieses Tages gnadenlos an die
Wand gespielt, und das freut mich für die Jungs aus Dänemark. Und wie hat Otto
schon gesungen ? "Dänen lügen nicht..."
Der Tag beginnt genauso heiß,wie der gestrige aufgehört hat. Man traut sich kaum,sich unnötig viel zu bewegen,da man sich direkt im nächsten Moment schweißgebadet wieder findet.Aber besser so,als in Unwetter und Matsch zu vergehen. Den Anfang machen heute Scarecrow aus Finnland. Der Opener hat echt die undankbarste Position, da sich kaum Leute vor der Bühne befinden, um den Auftritt ordentlich abzufeiern. So stehen gerade mal ein paar Nasen in der Mittagshitze um sich mit finnischem Thrash Metal beschallen zu lassen. Jetzt war es an Grind Inc. die Bretter zu beackern. Auf dem Programm stand brutaler Death Metal aus deutschen Landen.Man schlug auch direkt mit einem Grimassen schneidenden Bassisten und zwei mit Springseilstimmbändern ausgestatteten Fronter eine ordentliche Bresche in die Fronten und erziehlte schon mal die ersten positiven Publikumsreaktion mit einem echt aktiven Stageacting. Die nun folgenden Kromlek konnten allerdings mit ihrem Viking Metal das Level leider nicht halten.Zu lustlos wirkte die Band auf der Bühne und so konnte man vom hitzegeplagten Publikum auch keine Heldentaten erwarten. Anders wurde es leider auch bei Sadist aus Italien nicht, die mit ihrem Progressiven Death Metal mit etlichen Keyboard- und Synthieeinlagen auch nicht den richtigen Nerv der Masse trafen. Das änderte sich bei den Deathgrindern von Fleshless aus Tschechien schlagartig. So wurde der Platz vor der Bühne mit dem ersten aber echt amtlichen Moshpit des Tages ordentlich umgepflügt. Der „Sänger“ grunzkreischquiekte sich gediegen durch den Set und sorgte unsererseits für offenstehende Münder, weil jetzt endlich mal so richtig die Post abging! Dafür wurde es jetzt bei Suidakra wieder etwas ruhiger. Man frönte folkloristisch angehauchtem Death Metal aber erntete trotz ruhigerer Gangart fette Publikumsreaktionen da die Band auch zu den Bekannteren des mittäglichen Billings gehörte. Bei Vomitory gab es dafür jetzt direkt eins auf die zwölf da sie mit ihrem geradlinigen Death Metal keinen Stein auf dem Anderen ließen. Auf Dauer war das Gebolze aber schon zu eintönig und wir freuten uns auf die einzige Black Metal Band des Festivals, nämlich den Herren von Enthroned. Grimmig schauend, mit ordentlicher Kriegsbemalung ging es auch direkt sehr unheilig ans Werk und man spie den teuflischen Haß ins Publikum dass dieses mit eifrig in die Höhe gereckten Horns dankte. Leider war es für die amtliche schwarze Stimmung noch zu hell, daher wirken die finsteren Jungs auf der Bühne nur halb so böse, aber egal. Mit Onslaught hatte sich eine Thrashlegende auf dem Uftg eingefunden. So wurden die bewegungshungrigen Fans mit der ein oder anderen Granate bombardiert und gerieten dabei ordentlich in Rotation. Feine Sache! Nun zum Samstagabend Programm! Graveworm hatten wieder einmal das Glück, auf ner deutschen Autobahn im Stau stehen zu dürfen, aber es kostete keine Auftrittszeit sondern lediglich die Autogrammstunde mußte nach hinten verschoben werden. So wirkte der Gig wesentlich sortierter als auf dem Hellraiser Festival, wo man ja direkt aus dem Auto auf die Bühne springen musste. Es gab einiges an Hits zu hören und die Fans forderten am ende energisch „Fear of the Dark“, was sie aber leider nicht bekamen.. Echt ansprechend dass Ganze und der Raum vor der Bühne wurde jetzt mittlerwiele auch immer weniger, da sich die Temperaturen jetzt mittlerweile wieder im normalen Rahmen bewegten. Ich stiefelte sofort nach Entombed in den Fotograben um mich für Testament zu wappnen und ahnte nicht,was da auf mich zukommen sollte…nämlich über eine Stunde Wartezeit,die mit Mikrofonproblemen begründet wurde.Toll,dass die ganze Zeit alles zu funktionieren schien,weil permanent einer mit Mic üpber die Bühne stapfte und von anfang bis Ende „check,check…one,two“ von sich gab und es nach einer Stunde noch genauso klar und deutlich klang wie auch schon davor. Jedenfalls war ich echt genervt und das Publikum auch, ihrem Unmut durch werfen von Bechern in Richtung Bühne Luft machten. Als es dann endlich so weit war,fand ich den Sound echt zu leise aber klar. Die Performance wirkte routiniert aber nicht sonderlich actiongeladen. Auch hier kamen im Laufe des Sets nur Knüller aufs Tablett, die die gesamte Schaffenszeit der Band abdeckten. Es war schon ein Erlebnis, die Thrashlegende mal wieder auf der Bühne zu sehen.Beim letzten Mal vor vielen, vielen Jahren wirbelte Chuck Billy noch etwas enthusiastischer über die Planken,aber man wird halt nicht jünger. Das Fazit zu diesem Festival fällt für mich, bis auf Kleinigkeiten, durchweg positiv aus. Gute Organisation, nette Security mit dem nötigen Überblick, die Preise für essen und trinken waren auch okay-kurzum-rundherum gelungen!Wir kommen mit Sicherheit wieder!!! |