|
Wie doch die Zeit verfliegt. Kann ich mich doch noch haargenau dran erinnern,wie wir 2008 zum allerersten Mal auf dem Party.San zu Gast waren, um unter Anderem den Auftritt von Bolt Thrower zu dokumentieren. Nun liegt das PSOA Nummer 19 und unsere persönliche Nummer sechs hinter uns. Und wieder können wir, genau wie in den fünf Jahren zuvor, ein positives Resümee ziehen. Es gab die ein oder andere Neuerung, altbewährtes und wieder viele gute Eindrücke für uns. Wie gewohnt, schlagen wir bereits am Mittwoch auf dem Gelände auf und nisten uns in aller Ruhe auf dem Zeltplatz ein und schauen uns auf dem Areal um, um erste bekannte Gesichter auszumachen und zu begrüßen. Unsere PSOA-Familie vergrößert sich von Jahr zu Jahr und das ist nicht unbedingt das Schlechteste. Jeden Tag laufen einem mehrere Bekannte über den Weg und die Wiedersehensfreude ist dementsprchend groß und herzlich. Das Gelände ansich bietet nach wie vor alles, was das Festivalbesucherherz braucht, und was nicht da ist, das braucht man auch nicht - ganz einfach. Essen und trinken, Merchandise, Platten, CD`s, sowie Schmuck und anderer Firlefanz - Langeweile kommt nebenher sicher nicht auf. So, zum Einklang erstmal ins Party.Zelt des Party.San und schonmal die ersten Biere verhaften. Man soll sich ja heimisch fühlen. Der nächste Tag soll der erste Konzerttag sein. Los gehts am Donnerstag mit Bombs Of Hades, die wir vom Zeltplatz aus hören uns aber nicht vom Campingstuhl reißen können. Für uns geht`s mit Farsot los, die dunkle Atmosphäre ins, um diese Tageszeit nicht wirklich überraschend, helle Schlotheim zaubern. Ich kann mich noch an meinen ersten Kontakt mit dieser Band erinnern,welcher ebenfalls auf dem Party.San stattfand. Erneut war ich gefesselt und begeistert. Nach Denial Of God wurde es dann mit Alcest wieder atmosphärisch und ruhig. Meckerer wollen meinen,dass diese Band auf dem PSOA fehlam Platz wäre, aber wir wissen ja, wie das mit Meinungen so ist und genießen denAuftritt. Neige verzaubert mit unglaublich schönen Melodien und zeigt, dass man Postrock und Black Metal getrost mischen und auf dem PSOA präsentieren kann. Daumen hoch! Deströyer 666 wirken zunächst etwas unsortiert und Fronter K.K.Warslut, dem Anschein nach schon etwas alkoholisiert, suchte seine Whiskyflasche, die vorsorglich von der Bühne entfernt wurde. Doch nach ein bis zwei Songs legte sich das Durcheinander und man begann in gewohnter Manier Ärsche zu treten. Leider ließ der Sound etwas zu wünschen übrig - man kann eben nicht alles haben. Im Anschluss folgte mein mittlerweile drittes Vergnügen mit Carpathian Forest. Zuletzt, auf der Satans Convention, konnten mich Nattefrost und Co. nicht sonderlich begeistern, doch hier gaben sie definitiv Gas. Überzeugend auch die umwerfende Sexiness von Bassist Anders Kobro, der mal nicht in Unterhosen auf der Bühne stand. Da Legion Of The Damned in unsrer "langweilig" Kategorie gelistet sind, finden wir uns zu Heaven Shall Burn wieder in Sichtweite zur Bühne ein. Gemecker gabs ja schon genug, weil die Band nach der Meinung vieler hier nicht herzugehören scheint. Dennoch, die Masse vor der Bühne, auch wenn es nicht so viele waren, wie man es von nem PSOA Headliner eigentlich gewohnt ist, gibt den Veranstaltern und der Band recht. Die Performance ist brachial und gefällt, die Ansagen klingen heimisch und die geforderten Circle Pits rotieren - passt! So, nu aber ins Party.Zelt und den Tag gediegen ausklingen lassen. Der Freitag beginnt mit Gutalax und Magrudergrind und den darauf folgenden Dr. Living Dead, welche be i ihrem Suicidal Tendencies anbetenden Thrash sicher Blut unter ihren Gummimasken schwitzten, aber schon recht ordentlich auf die Pauke hauten. Wir setzen unsre Aktivitäten vom Vortag mit Graveyard aus Spanien fort und waren ob deren Old School Attitüde begeistert. So muss Death Metal klingen und aussehen. Hut ab dafür und für andere: Scheibe davon abschneiden! Auf Coffins aus Japan war ich sehr gespannt, diese doomdeathten sich brutal schleppend durch ihren Set während Fronter Jun permanent mit einer sich während des Auftritts rasch leerenden Flasche J.D. beschäftigte - ein Wunder, dass er trotz dessen bei sich blieb. Nun zu einem anderen Extrem: Niklas Kvarforth und Shining aus Schweden. Ich mag ihn und sein Benehmen nicht, was sich nach diesem Auftritt auch nicht ändern wird. Stete Beschimpfungen und Spuckerei in Richtung Fotograben und Publikum. Was soll das? Musikalisch bleibt das Ganze ohne Zweifel und rangiert im Bereich von Großartig, aber dieser Mensch? Nein Danke. Mit Grand Supreme Blood Court hat Meister Van Drunen nun mittlerweile drei sehr ähnliche Eisen im Feuer, mit denen er auf dem PSOA auftreten kann. Mir persönlich reichen die altehrwürdigen Asphyx, zumal das hier eher dargebotener Langeweile gleichkam. Üben sie! Nach Anaal Nathrakh folgten dann Vomitory aus Schweden, die auf ihrer Abschiedstour nun auf dem Party.San haltmachten, um hier ordentlich und präzise den Acker umzugraben. Das gelang auch ohne Probleme, die Meute vor der Bühne drückte in Moshpits ihre Dankbarkeit aus und die Band honorierte das mit weiteren Dreschflegeln aus der am Ende des Jahres ausklingenden Historie. Schade drum, aber vielleicht kommt ja in ein paar Jahren Langeweile auf und man besinnt sich der Instrumente im Keller und auf das, was man eben kann: Lupenreinen, blutigen Death Metal zocken! Primordial schlagen in eine ganz andere Kerbe, episch und großartig wie gewohnt. "Empire Falls", "The Coffin Ships" und Co. sind einfach voller Magie und werden ausdrucksstark wie gewohnt von Alan uns seinen Mannen dargeboten. Eine verlässliche und immer wieder superbe Sache. Unleashed reichen da einfach nicht heran und so finden wir uns zu Dying Fetus wieder vor der Bühne ein. Diese reißen direkt mit "Grotesque Impalement" die Hütte ab. Was für ein Start! Unglaublich. Punktgenau und mit einem glasklaren Sound gesegnet packt der Dreier die Knochensäge aus und legt einen barbrisch geilen Auftritt auf die Bretter, so dass man schon etwas Angst haben musste ,ob Hypocrisy das hohe Qualitätslevel halten können. Aber ja, sie konnten! Peter Tägtgren und Co. frästen sich durch Songs wie "Fractured Millenium", "Eraser","End of Disclosure" und - was nicht fehlen durfte - "Roswell 47". Bei uns herrschte totale Begeisterung und liessen den Abend selig grinsend im Party.Zelt ausklingen bis wir betrunken und müde in den frühen Morgenstunden im eigenen Zelt landeten.Auf in den letzten Festivaltag! Der beginnt für uns mit Bonsai Kitten im Party.Zelt. Unterhaltsamer Start in den Tag, muss man sagen. Die Band covert sich fröhlich durch die Musikgeschichte. In einer Art Rockabilly Style verwurstet man alles Mögliche. Unterhaltsam, aber mir haben Cashley im letzten Jahr besser gefallen. Danach verpassten wir ein Gastspiel von Marc Grewe von Morgoth beim Auftritt von Skeletal Remains,wie wir später erfahren durften. Im Nachhinein sehr unglücklich, aber was will man machen. Weiter gehts sehr doomig auf der Hauptbühne mit Procession aus Chile. Die Herren schaffen es tatsächlich, mich zu fesseln. Leider ging es dem Publikum nicht so, welches sich in der Mittagshitze lieber in den Schatten zurückzog. Nachdem uns Hooded Menace sehr ans Herz gelegt wurden, schauten wir uns in Folge auch das an. Lavaartiger Death Metal gespielt von mit Kapuzen bedeckten Finsterlingen. Solide,aber nicht berauschend. Nachdem Demonical mit Vollgas übers Gelände gerauscht waren und zerstörungswütig eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatten, kamen Tsjuder zum Leichenzählen und feuerten trotz Tageslicht derbe und tiefschwarz aus ihren Geschützen auf alles, was da noch zuckte. Die norwegische Dreifaltigkeit war für mich eines, wenn nicht das Highlight des heutigen Tages. Klar, da gab es im Anschluss noch technischen Death Metal alá Obscura und darauf dann Helrunar, die ihr Set mit dem langerwarteten Klassiker "Älter als das Kreuz" beendeten. Doch das toppte es nicht mehr. Desaster mussten ohne uns auskommen und wir fanden und kurze Zeit später im Zelt bei Sulphur Aeon ein, um uns ein ordentliches Brett nautischen Death Metal abzuholen. Ein bärenstarkes Debüt im Rücken, Cthulu und Co. standen bei der Bandgründung Pate und das Konzept auf der Bühne passte auch, genau wie die finstern Arschtritte aus der PA. Das Zelt platzte aus allen Nähten und somit dürfte klar sein, wer definitiv zu den Gewinnern im Zelt zählen wird. Auf CD ist das Ganze schon eine große Messe und live passt auch alls. Ich bin auf die Zukunft dieser Band gespannt. Bei Impaled Nazarene, die aufgrund einer Panne mit 20 Minuten Verspätung quasi aus dem Shuttle auf die Bühne sprangen stellte sich dann trotz diverser Klassiker gepflegte Langeweile ein. Zu lustlos wirkte leider die Performance der Finnen. Das haben wir bei früheren Auftritten schonmal besser gesehen. Selbst der bösartgste Fronter kommt doch irgendwann mal in die Jahre. Auf Destruction und Korpiklaani haben wir aus Günden des Selbstschutzes verzichtet, um uns voll und ganz dem Endspurt widmen zu können.Dieser beginnt mit Carcass den Grindcore Göttern meiner Jugend. Diese räumten auch ordentlich ab und bretterten alle möglichen Gassenhauer der Bandhistorie durch die Amps. Leider konnte der Sound nicht ganz so überzeugen, aber den Massen vor der Bühne schien es egal zu sein. Ein großartiges Schlachtfest. Den krönenden Abschluss sollten nun Cronos und seine Mannen bilden. Ja, richtig - die Zeit für Venom war gekommen und man spürte förmlich die Spannung in der Luft. Die Bühne in höllische Farben getaucht stand der Meister vor uns und kredenzte ein Highlight nach dem Andern, poste wie immmer, als wäre die Zeit stehengeblieben. Gestartet mit "Witching Hour" über "Welcome to Hell", "1000 Days in Sodom" "Black Metal" bis zu den Rausschmeißern "In League with Satan" und "Pedal to the Metal" ein furioser und beeindruckender Auftritt und somit würdiger Abschluss des diesjährigen Party.San Festivals. Gut...der wirkliche Abschluss findet natürlich im Party.Zelt statt und endet für gewöhnlich mit einer bis in die Morgenstunden andauernden ABBA Party. So auch dieses Jahr wieder und es macht tatsächlich jede Menge Spaß und die Stimmung ist der Hammer. Als Fazit gibt es nur was Kurzes: Macht weiter so, denn das, was ihr macht, ist großartig! Wir kommen wieder, genau wie die zehntausend anderen, keine Frage. Bis nächstes Jahr - gleiche Zeit, gleicher Ort. Bis dahin!
|