| Aufgrund von sich überschneidenden Konzertterminen waren Ron und ich gezwungen uns diesmal zu trennen. Und während es ihn nach Frankfurt zu Trivium zog, verschlug es mich nach Aschaffenburg ins Colos-Saal wo Arch Enemy sich die Ehre geben sollten. Bis zur Ankuft im Colos-Saal hatte ich nicht die leiseste Ahnung wer als Vorband vor Arch Enemy agieren. Die erste Band dieses Abends war Texture. Nie gehört, aber was solls. Also hab ich mal neugierig in die noch spärlich besetzte erste Reihe gepackt um mir das ganze mal aus der Nähe zu Augen und Ohren zu führen. Und ich muss sagen ich war durchaus positiv überrascht. Was die Jungs aus Holland hier boten war eine souveräne Metalcore-Vorstellung mit gutem Sound und ordentlich Bums im Gebälk. Da ich meinen guten "Absperrung im Oberbauch"-Platz nicht aufgeben wollte blieb ich nach dem letzten Titel einfach mal stehen und wartete geduldig auf die 2. Band des Abends, Maroon. Die Mannen aus den tiefen Osten waren mir dann doch schon etwas geläufiger, und so wusste ich ja ungefähr was da auf mich zukommt. Mit anklingen des ersten Tons, eröffnete sich hinter mit auch in Bruchteilen von Nanosekunden ein Circlepit, dessen Ausläufer mich doch immer wieder unvermittelt Richtung Absperrung drückten und mir das fotografieren hier und da ein wenig erschwerten. Alles in allem aber eine gelungene Vorstellung von Maroon, nicht zuletzt, weil Frontmann Andre es schaffte seine Spuck- und Rotzattacken auf ein Minimum zu reduzieren. Nachdem ich auch dieses Intermezzo ohne ernsthafte Blessuren überstanden haate wartete ich natürlich gespannt auch Arch Enemy. Ich möchte mich bereits im Vorfeld für alle eventuell sexistisch, und augescheinlich vom typisch männlichen Hormonhaushalt gesteuerten Aussagen entschuldigen. Ich versuche selbstverständlich das ganze so objektiv und musikbezogen zu bewerten wie möglich, aber heiße Frau bleibt heiße Frau. Basta ! Nach einer erstaunlich laaangen Wartezeit (es hatte bereits ein munteres Pfeifkonzert eingesetzt) betraten die Headliner die Bühne. Und noch bevor der erste Ton verhallt und das erste Bild geknipst war, musste ich feststellen das mein toller Platz direkt vor der Bühne lang nicht so toll war wie ich dachte....
War das fotografieren bei Maroon schon eine eher rüttelige Angelegenheit, musste ich doch jetzt bedeutend mehr Konzentration und Körpereinsatz darauf verwenden die Kamera in den Händen zu behlaten als Bilder zu schießen. Ich möchte hier mal darauf hinweisen das die Bilder von Arch Enemy zu gleichen Teilen unter Einsatz meiner Gesundheit als auch unseres Equipments zustande gekommen sind. ;-) Die Show war sehr fett, da wurde ordentlich das Dach abgedeckt und zwar bis zum Keller. Da wurde gebangt, gemosht und tierisch abgefeiert das die Wände wackelten. Ein kleiner Wermutstropfen war für mich das Arch Enemy meiner Meinung nach den schlechtesten Sound hatten. Das heisst nicht das er grottig war, ganz im Gegenteil, er war sauber und klar, aber Angela's herausragende Stimme ging in den Instrumenten sehr oft unter. Schade. Trotzdem war es ein sehr mächtiger Auftritt, der sowohl von aktuellen Stücken von der Doomsday Machine als auch von Evergreens von älteren Scheiben profitierte. Das Publikum war ein e tobende Meute und ich musste immer wieder aufpassen das mir von auf den Armen herumschwimmenden Metallern nicht versehentlich die Batterie vom Hals getreten wurde.....Aber das war es absolut wert. Abschließend kann ich es nicht lassen zu erwähnen das Arch Enemy erstklassigen Death-Metal vom Stapel lassen der sich hinter niemandem verstecken braucht, und das Angela Gossow wohl die schärfste Kombination aus heißer Optik und geiler Stimme ist, die der Metal zu bieten hat.
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