| Gestern Nachmittag hab ich mich auf den Weg nach Trier gemacht,um mir das zweite Kapitel der UNHOLY ALLIANCE zu Gemüte zu führen.Allein der Weg dahin hat mich schon einiger Nerven beraubt,was sich den restlichen Tag fortsetzen würde,nur ahnte ich es da noch nicht und war guter Dinge-trotz 3(!) Stunden Anfahrt statt veranschlagter 2...naja,was solls,bin ja angekommen.So,nun rauf auf den Parkplatz(sehr geil,McDonalds direkt daneben *g*) und direkt zum Eingang gestiefelt,wollte ja bei den Ersten sein,die die Halle entern,um in den, eventuell vorhandenen,abgegrenzten Bereich direkt vor der Bühne zu kommen,den es aber dann doch nicht gab.Nun gut,dann stell ich mich halt direkt ans Gitter und schaue,was passiert(mein erstes SLAYER-Konzert in der ersten Reihe...).Mir schwante schon Übles! Nun,um 19 Uhr sollte es dann losgehen und THINE EYES BLEED enterten die Bühne.Die Besonderheit dieser Band ist,daß Johnny Araya,der Bruder vom SLAYER-Tom hier die dicken Saiten rupft.Ansonsten gibt es hier nix euphorisch zu berichten.Die Jungs zockten recht unspektakulären Nu-Thrash und der Einzige,der einen etwas größeren Bewegungsradius hatte,war Sänger Justin Wolfe,alle Anderen hatten wohl Angst,ihren Stellplatz zu verlieren... Nach kurzer Umbaupause,bei der zwei dicke Verstärkerwände enthüllt wurden,war es Zeit für LAMB OF GOD,die ein kleiner Schreihals neben mir in den höchsten Tönen lobte und ständig deren Namen skandierte und bereitwillig und ungefragt sein Fachwissen("...das ist nicht das Drumkit von LOG,und wenn,dann wurde das Set geändert...";"...nen besseren Sänger als den gibts nicht...") preisgab...jaja,blabla,nervig.Was rauskam,war ne Mischung aus Thrash Metal und Metalcore,auch "Pure American Metal" genannt.Ganz ordentlich,aber konnte mir jetzt nicht unbedingt das Standbein wegziehen.Zwar war teilweise recht deutlich zu hören,daß der Headliner zu den Haupteinflüssen des Fünfers aus den US of A gehört,aber das machte es nicht unbedingt besser. Nun sollten CHILDREN OF BODOM die Bretter beackern.Was diese Truppe auf der Tour verloren hat,soll mir mal einer erklären.Ich warte und bin schon sehr gespannt.So ein arroganter Haufen selbstherrlicher Finnen,echt übel.Ein Alexi Laiho,seines Zeichens Sänger,Gitarrist und Kopf der Band,hatte ein sehr ausgeprägtes Vokabular am Start,daß sich hauptsächlich aus den Worten "Motherfucker","motherfucking" und "fucking" zusammensetzte und eine geradezu ausschweifende Konversation mit dem Publikum,zu Beispiel meiner Person,zuließ.In einem kurzen Moment der Stille tat ich in voller Lautstärke obengenanntem Alexi Laiho kund,weswegen ich denn nun in der Trierer Messehalle gelandet war,nämlich wegen "SLAAAAAAAAAYEEEEEEER",was ihm garnicht gefiel und er direkt sein oben genanntes Wörterbuch auspackte...ganz großes Kino,ich kann euch sagen.Die Musik war auch nicht der Renner,nerviges Gitarrengefrickel dazu Keyboardgedudel,kurzum-Ohren zu und durch. Setlist Children Of Bodom: 1. Silent Night, Bodom Night 2. Needled 24/7 3. Living Dead Beat 4. Sixpounder 5. Angels Don’t Kill 6. In Your Face 7. Hate Me! 8. Downfall Als die Folter endlich vorbei war(oder erst richtig losging,wenn man in Betracht zog,daß der Mob jetzt schon richtig presste und ich an der Absperrung hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve),stellte sich mit IN FLAMES wieder musikalische Qualität ein,zwar nicht nach meinem Geschmack,aber doch ganz ordentlich.Schon allein das Intro war ein Spaß für sich!Wer hätte schon mit der Titelmelodie von "Knight Rider" als Einstieg in deren Set gerechnet? Mögen die Mannen um Anders Friden früher noch ne schwere Death Metal Kelle geschwungen haben,ist das Programm heutzutage eher leichte Kost,bis auf den Bass,der einem schon die Eingeweide verknoten konnte.Aber nichtdestotrotz,das Publikum und die Band hatten ihren Spaß am Auftritt,der eine bunte Auswahl der Singleauskopplungen aus den letzten Alben beeinhaltete.Also man war nicht besonders mutig und baute auf bekannte Songs.Mit " Take This Life" war dann auch nur ein einziger Song vom neuen Album vertreten.Es kam aber keine Langeweile auf,wie bei ihren Vorgängern-interessante Lichtshow,gutes Stageacting,die Interaktion mit dem Publikum war auch okay.Lustig und bezeichnend dafür war,als Anders sich eine Digicam aus dem Publikum geben ließ(leider war es nicht meine...grmpf),um ein Foto von der wilden Menge zu machen.Daumen hoch! Setlist In Flames: 1. Pinball Map 2. Leeches 3. Graveland 4. Trigger 5. Resin 6. Behind Space 7. Take This Life 8. Only for the Weak 9. Come Clarity 10.The Quiet Place 11.My Sweet Shadow So,nun wurde es spannend.Sollten alle gehörten und gelesenen Kommentare der Wahrheit entsprechen und SLAYER sich in einen lustlosen Haufen alter Säcke verwandelt haben?Sie hatten nicht ganz unrecht... Als die Halle sich verdunkelt und "Darkness of Christ" ertönt,kann ich mich kaum beherrschen und schreie "SLAAAYEEER,SLAAAYEEER" wie ein Bekloppter.Die Scheinwerfer bringen etwas Licht auf die vernebelte Bühne,und da stehen sie nun,die Herren Hanneman,Araya(Mensch Tom,was biste alt geworden...mit Turban aufm Kopf,hättste jetzt die CIA am Hals...siehst aus wie ein Taliban *gg*),King und auf einem hohen Drumpodest thronend,der zurückgekehrte Dave Lombardo,von dem man das Ganze Set über nur mal hin und wieder einen Schatten sieht. An der Absperrung wurde es jetzt verdammtnochmal sowas von eng,daß ich mich wie eine Sardine fühle und den ganzen Set über schwer zu kämpfen habe,daß das mit dem Atmen auch weiterhin gut funktioniert und im Minutentakt werden Crowdsurfer während des Sets von der Security in den Fotograben gewuchtet...is wie auf der Autobahn,dieser Betrieb! "Disciple" eröffnet dann den leider nur knapp 60 Minuten dauernden (mir kam es wie ein Pflichtbesuch vor) Reigen der Totschläger.Man spielte sich durch ein Gewohnheitsset,unterbrochen von gerademal drei Stücken vom aktuellen und saustarken "Christ Illusion"-Album. Nebenan beginnen jetzt drei besoffene Amis so richtig zu nerven und drücken,was das Zeug hält.Danke für die blauen Flecken Jungs!Einer von ihnen halt bei "Mandatory Suicide" und "Eyes of the Insane" seinen Truppenausweis in die Luft. Aber dummerweise wollte ihn keiner lesen...Dumbass! Soweit sieht das Acting auf der Bühne aber ganz gut aus,Tom bangt und schreit(stimmlich gab es meiner Meinung nach nix auszusetzen),daß einem Angst und Bange wird und Kerry und Jeff wechseln recht häufig ihre Positionen,so daß auf der Bühne immer Bewegung ist.Aber das Alter macht sich bemerkbar und die Pausen werden häufiger.Bis man dann nach "Dead Skin Mask" ungefragt und unbemerkt zum Zugabenteil übergeht und dann nach der dankbar aufgenommenen Plektrumverteilerei eilig die Bühne verläßt und der Stagecrew Platz macht,sodaß garnicht erst versucht wird,die Band auf die Bühne zurückzuholen.Ein blödes und apruptes Ende einer Show ohne wirkliche Höhepunkte,die im Verlauf unsagbar laut wurde.Schade,da hätte man mehr draus machen können,wenn man die Ticketpreise so betrachtet,hatte ich auch mehr erwartet.Aber SLAYER scheinen live ihren Zenit überschritten zu haben,so traurig das auch klingt Leute. Die Merchandisepreise waren,wie gewohnt,nicht sonderlich fanfreundlich gestaltet.Dreißig Taler für ein T-Shirt,42€ das Longsleeve und 54€ ein Kapuzenpulli,ein Girlie aus sehr wenig Stoff lag sogar bei 35€...na da sag ich mal ironisch "Hurra!". Beim nächsten Mal wird bestimmt alles besser...(ob ich das selber glaube?) Setlist SLAYER(ohne Garantie,ich könnte schwören,auch Chemical Warfare gehört zu haben,aber an welcher Stelle?): 1. Darkness Of Christ 2. Disciple 3. War Ensemble 4. Jihad 5. Eyes Of The Insane 6. Die By The Sword 7. Born Of Fire 8. Mandatory Suicide 9. Season In The Abyss 10.Hell Awaits 11.Cult 12.Dead Skin Mask --------------------------- 13.Raining Blood 14.South Of Heaven 15.Angel Of Death |