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Um ihr aktuelles Album "The Age Of Nero" zu promoten, machten SATYRICON natürlich auch wieder in der Frankfurter Batschkapp Halt. Eigentlich sollten die Inselthrasher EVILE den Pulk an Anhängern vorglühen, aber nachdem Gitarrist Ol Drake in Rotterdam nach einer Bewußtlosigkeit mit gebrochenem Kiefer wieder zu sich kam, mußte die Band den weiteren Toursupport leider abbrechen. Dafür kam die Eröffnung von den hoch gefeierten Newcomern ZONARIA aus Schweden, die mittlerweile das zweite Album namens "The Cancer Empire" in der Todesmetallischen Umlaufbahn haben. Und noch immer bewegt man sich im Fahrwasser der offensichtlichen Vorbilder HYPOCRISY, wobei dies beim aktuellen Output nicht mehr ganz so prägnant ins Ohr springt, wie noch beim Debut. Der Vierer legte direkt brachial los und eröffnete die Vorstellung nach kurzem Intro mit "At War With The Inferior", was direkt schonmal für angelegte Ohren sorgte, weil man sichtlich überrascht war mit welcher Routine und Professionalität die Band bereits agierte. Dieses war uns ja schon beim Gig im Darmstädter Steinbruch einige Zeit früher aufgefallen. Hier steckt also eine Menge Engagement und Ernsthaftigkeit dahinter. Doch man merkte trotz der dargebotenen Leistung und der recht gut gewählten Songs aus den beiden Alben der Band, daß das Gros der Anwesenden gespannt auf das norwegische Duo Infernal - Satyr und Frost und somit auf SATYRICON - zu warten schien und nur die ersten beiden Reihen bei den Schweden mitgingen. Nach der halben Stunde Spielzeit dauerte es dann eine ganze Weile, bis alles an Ort und Stelle war und somit der Blick auf Frost's überdimensionales Werkzeug frei wurde, welches wie eine Leihgabe von H.R.Giger wirkte - monumental! Mit in Nebel eingehüllter Bühne startete das langerwartete Intro um den Einzug nordischer Finsternis zu verkünden. Schnell füllte sich der Raum vor der Bühne und alles wartete gespannt auf den ersten Akkord um zusammen mit den Akteuren endlich das neue Album anzufeiern. Ich stürzte mich also direkt in den Fotograben um meine Speicherkarte mit Bildmaterial zu füllen und das Geschehen aus nächster Nähe zu erleben. Diesmal waren neben Satyr(v/g), Frost(dr), Steinar "Azarak" Gundersen(g) und Jonna Nikula(key) noch Victor Brandt(bg) von der Death Metal Band DOMINION und der Franzose Gildas Le Pape(g) dabei und heizten schon ab der ersten Note ordentlich ein.Obwohl sicherlich viele das "neue" Aussehen von Satyr bemängeln, kommt er trotz kurzer, gegelter Haare immernoch um Längen finsterer und majestätischer rüber als so manch langhaariger Frontmensch. Und wen das nun so richtig störte, der konnte sich auf die nordische Schönheit Jonna am Keyboard konzentrieren, sie war nämlich eine echte Augenweide. Leider lag das musikalische Hauptaugenmerk eher auf den letzten drei Alben, was Fans der "alten" satyrischen Werke sicher nicht so gefallen hat. Lediglich "Havoc Vulture" und "Nemesis Divina" tanzten da aus der Reihe. Unterbrochen von kurzen, anfeuernden Ansagen aus Satyr's Kehle, der sich auf der Frankfurter Bühne sichtlich wohlfühlte, marschierten SATYRICON mit zermalmender Präzision durch das Set - das was da auf uns einhagelte war den Besuch auf jeden Fall wert gewesen. Als sich nach "The Pentagram Burns" allerdings die Bühne leerte, war von Zufriedenheit im Publikum noch nichts zu spüren, sodaß die Band noch einmal hervor kam und mit "K.I.N.G" und "Fuel for Hatred" nochmal ordentlich nachlegte. Dann sollte abermals Schluß sein, aber nicht mit uns! Satyr blieb mit Frost schon unter den lauten Zugabe-Rufen am Rand der Bühne stehen und die beiden Protagonisten genossen den ihnen entgegenbrandenden Jubel sichtlich und so kamen wir dann doch noch in den Genuß des Abends schlechthin - nämlich "Mother North", an dem ja live kein Weg vorbeiführt. Einmalig wie die Menge die Melodie und den Refrain dieser Hymne mitsang und so sicher für heisere Kehlen am nächsten Tag sorgte. Und nun war endgültig Schluß mit "nordisch" und "finster" und wir wurden von der Security förmlich aus der Halle "rausgekehrt". Setlist Satyricon:   Possessed The Wolfpack Now, Diabolical Havoc Vulture Black Crow On A Tombstone Nemesis Divina Commando To The Mountains With Ravenous Hunger Die By My Hand The Pentagram Burns ---------------------------------------------- K.I.N.G Fuel For Hatred ---------------------------------------------- Mother North  |