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SLAYER rufen und alles erscheint! Na gut,ganz so war es nun auch wieder nicht, an diesem 5.11. in Offenbach. Erstaunlich wenige hatten sich vor den Toren der Stadthalle eingefunden um dem Kapitel drei der UNHOLY ALLIANCE mit ihrer Anwesenheit die Ehre zu erweisen. Wahrscheinlich lag es zuerst am sehr frühen Einlaßbeginn, daß der Andrang sich noch in Grenzen hielt. Na man wird sehen. Gleich beim Einlaufen bekam man Flyer und die schon im Vorfeld angekündigte Download-Karte in die Hand gedrückt, die einen Code enthielt, mit dem man sich Zugang zu einer Download-EP von SLAYER und jeweils einem Download der begleitenden Bands verschaffen konnte. Das Herzstück der EP sollte ein neuer Song vom in 2009 kommenden neuen Album der Thrash Giganten sein. Das zweite Auffällige waren die überall aushängenden Ankündigungen, daß MASTODON aus Krankheitsgründen nicht spielen werden. Schade. Auf der Bühne waren vie Drumkits aufgebaut, die nicht viel Platz für die eröffnende Band ließen. Links das Kit des Openers, rechts das von AMON AMARTH, in der Mitte im Vordergrund das Drumset von TRIVIUM und in der Mitte, überallen thronend, das mächtige Werkzeug von Dave Lombardo. Links und rechts waren schon die Banner von AMON AMARTH zu sehen. Das wirkte alles schon sehr gut vorbereitet, so daß mit kurzen Umbaupausen zu rechnen sein sollte. Gut, daß es die "Fifteen Minutes Of Fame" gibt, in denen sich eine noch unbekannte Band im Vorprogramm von SLAYER profilieren kann, so waren es dann doch noch drei Bands bis zum Headliner. Dies taten hier in Offenbach HAND OF GLORY aus Heppenheim. Zwar mit sehr wenig Licht ausgestattet hauten die Jungs ordentlich auf den Putz und waren sichtlich Stolz auf ihren Platz im Billing hier in Offenbach. Wer sich für deren Musik interessiert, sollte mal auf deren MySpace Seite vorbeischauen: http://www.myspace.com/thehandofglory Nun waren es die Nordmänner, an denen es hing, die Stimmung weiter hochzutreiben. Dafür gibt es eigentlich keinen besseren Einsteiger als "Death In Fire" vom VERSUS THE WORLD Album. Ein echt stürmischer Beginn der mit "Asator" direkte Fortsetzung fand und man konnte schon an den Reaktionen im Publikum sehen, daß nicht wenige wegen den Schweden den Weg nach Offenbach gefunden hatten. Leider hatten auch AMON AMARTH nicht gerade das beste Licht bekommen, was ich schon recht schade finde. Da gibt es andere Headliner die ihre Supportbands besser behandeln, aber wenigstens paßte der Sound halbwegs. Das Hauptsächliche Augenmerk seitens der von der Band gespielten Songs lag auf den letzten beiden Alben TWILIGHT OF THE THUNDERGOD und WITH ODEN ON OUR SIDE, von denen das meiste Material stammte. Die Band strotzte wiedereinmal nur so vor Spielfreude, anderes ist man von ihnen ja auch nicht gewohnt. Und so wurden fleißig die Positionen gewechselt und geposed, daß Odin sicher seine helle Freude am Tun seiner Untertanen hatte. Leider hat auch der heftigste Langboot-Raubzug mal ein Ende und so setzte man mit "The Pursuit Of Vikings" einen brachialen Schlußpunkt hinter den Auftritt. Setlist AMON AMARTH:
Jetzt sollten die Senkrechtstarter von TRIVIUM das Heft in die Hand nehmen und die bisher recht gute Stimmung weiter anfachen. Die Schwedenbanner machten den Banner von TRIVIUM Platz und das Bühnenbild wirkte nun mit nur zwei Drumkits auch endlich etwas sortierter. Hatte ich die Band doch schon eine ganze Weile vorher in der Batschkapp erleben dürfen und war von deren Tun schon damals schwer begeistert, so sollte das auch dieses Mal nicht anders sein. Schwer motiviert stürmte die Band die Bühne und startete nach kurzem Intro mit "Kirisute Gomen" in ihren Set. Matt, charismatisch wie eh und jeh, heizte die Menge mit Grimassen und fordernden Bewegungen an. Da geht schon Einiges. Bombastische Lichschow, um Längen besser als das, was Opener und AMON AMARTH zusammen hatten. Allerdings mußte man beim Sound einige Abstriche machen...viel zu laut und dadurch etwas breiig wirkte das Ganze auf mich. Allerdings ging in der Menge auch hier wieder ordentlich die Post ab und die ersten Moshpits formierten zu den Gitarrensalven von Matt und Corey, die sich wie auch zuletzt den Gesang teilten - Corey die Shouts und Matt die recht klar gesungenen Melodien, während Basser Paolo wie mit nem Sack Wespen am Arsch über die Bühne fetzte. Der Hauptteil der gespielten Songs stammte von den letzten beiden Alben,mit denen ja der Durchbruch gelang. Jedenfalls gings schwer nach vorne los,was da auf den Brettern abging und auch im Publikum, wenn Kraftschläge wie "Gunshot To The Head Of Trepidation"(mit von Matt geforderter Hüpforgie), "Into The Mouth Of Hell We March" oder "Down From The Sky" abgefeuert wurden. Als Abschluß gab es dann noch mit "Pull Harder On The Strings Of Your Martyr" das Highlight vom ASCENDARY Album um die Ohren und dann war der Spaß vorbei. Gut, die obligatorische Plektrenverteilerei am Ende und das übliche Gerangel um die begehrten Kleinode mal außen vor gelassen. Man könnte natürlich auch sagen, daß der Spaß nun erst richtig los gehen sollte. Die Umbaupause dauerte nun erheblich länger als bei den vorangegangenen Bands und zudem versperrte ein weißer Vorhang die Sicht auf die Bühne. Was sollte uns denn da geheimnisvoller Weise verborgen werden? Das Intro begann und auf den Vorhang projezierte Pentagramme und SLAYER Schriftzüge wirbelten wild umher und ließen die Spannung steigen. Als man dann nur noch die Silhouetten der Musiker sah, das Intro zu Ende war und dann endlich zu den Klängen von "Flesh Storm" der Vorhang fiel und der Blick auf die aufgetürmten Marshall-Amps frei wurde, gab es kein Halten mehr. Auch eine Überdimensionale Videowand gehörte zur Ausstattung, aber da etwas erkennen zu wollen, war nahezu unmöglich, da die Pixel einfach zu weit auseinander lagen. Schade. Der geneigte Fan feiert ja seine Helden mittels brachialer Moshpits von Anfang bis Ende des Auftritts und gröhlt jede einzelne Silbe mit...jeder kann sich vorstellen, was da abging. Braveheart isn Scheiß dagegen. Kerry, Tom, Jeff und Dave strotzten nur so vor ungewohnter Spielfreude an diesem ersten deutschen Date der UNHOLY ALLIANCE TOUR. Hatte man das doch auch schon anders erleben dürfen. Auch der Sound war um Einiges leiser als zuvor bei den anderen Bands, aber nicht minder brutal deswegen zumal der zweite Song direkt "War Ensemble" vom SEASONS IN THE ABYSS Album war und da die Hölle sich noch weiter öffnete. Unglaublich eigentlich, welch eine Steigerung das für mich im Gegensatz zum Gig in Trier bei der UNHOLY ALLIANCE Pt.II und dem letzten Auftritt auf dem With Full Force darstellte. Die liefen eher lustlos ab und waren wenig spektakulär. Hier krachte jetzt ein Knüller nach dem Anderen aus den Marshalls und in den Pits sah man nur noch ein Gewimmel aus Gliedmaßen und wild bangenden Köpfen. Klar, der ein oder andere Klassiker blieb ungespielt, dafür waren andere, nicht minder legendäre Stücke nachgerückt, wie z.B. "Seasons In The Abyss" oder "Chemical Warfare". Als ganz großes Ding genau in der Mitte des Sets, gab es mit "Psychpathy Red" einen Vorgeschmack auf das für 2009 geplante neue Album. Wenn es das hält, was dieser 2,5minütige Gewaltakt verspricht, dann steht uns was ganz Großes bevor. Der absolute Wahnsinn und verdammt an alte Zeiten erinnernd! Aber alles Schöne hat - wie immer - auch mal ein Ende und so läutete "Raining Blood" den wieder einmal nicht bemerkbaren Zugabenteil ein der noch aus "South Of Heaven"(da gabs dann nochmal ein optisches Highlight in dem Sinne daß mittels Scheinwerfern Kreuze an die Wände der Halle projeziert wurden, die sich dann wenig später allesamt auf den Kopf stellten - geniale Optik!) und dem obligatorischen "Angel Of Death", bei dem, es war nicht wirklich wahrnehmbar, ein SS-Totenkopf auf der Videowand erschien. Ich hatte Blick auf den dazugehörenden Kleinmonitor, da war es besser zu erkennen. Das hätte sicher wieder unsinnige Diskussionen ausgelöst... Auch hier endete dann das Szenario aprupt mit der letzten Note, Plecs und Drumsticks wurden ins Publikum geworfen und dann war das Fest vorbei. Wehmütig nochmal ein Blick in Richtung Bühne und dann raus in die Kälte und auf der Heimfahrt die Eindrücke verarbeitet... Setlist Slayer:
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