| Eher "übersichtlich" war die Zuschaueranzahl, als an diesem Abend vor Fronleichnam die erste Band des New Evil Music Festivals in Gestalt der berühmt-berüchtigten CELLAR PEOPLE die Bühne des Darmstädter Steinnruch-Theaters enterte. Aber was ein echter CELLAR PEOPLE Fan ist, der lässt den kompletten Gig über die Matte vor der Bühne kreisen, selbst wenn seine die einzige ist. So ballerten die beiden Jungs, unterstützt von ihrem Arm- und Beinlosen Drummer, wie immer ohne Gnade und mit Spaß an der Sache ihren "Hesse-Gransch" in die spärlich gefüllten Hallen. Nummer zwei des heutigen Abends waren die Darmstädter Lokalmatadore DIPTERA. Auf der Speisekarte stand Hardcore, versetzt mit einer gerhörigen Portion ruhiger Elemente. Sogar eine Ballade gab es zu hören aber im Großen und Ganzen war auch bei dieser, zugegebenermaßen unspektakulären und unglücklicherweise nicht grade von gutem Sound geprägtem Show, der Andrang vor der Bühne eher verhalten bis nicht existent. BUSHFIRE durften sich da schon einer größeren, körperlich anwesenden, Zuhörerschaft erfreuen. So langsam hatte sich der Bereich vor Steinbruchbühne doch recht stattlich gefüllt und das wohl nicht ohne Grund. BUSHFIRE überzeugten mit mit Stonerrock der einen Hauch von Pearl Jam und Motörhead in die heiligen Steinruchhallen blies und mit ihrem sehr charismatischen Frontmann in Gestalt von Bill Brown der mit seiner extrovertierten und emotionalen Show zeitweilens ein wenig an Shinings Kvarforth (ohne Schnitte und Blut) erinnert. Insgesamt ein sehr sehens- und hörenswerter Act. Weiter gehts, nach einer kurzen Umbaupause und mit etwas Zeitverzug, mit 7 INCH BASTARDS und einer erneuten Hardcore-Dröhnung. Da gabs schon etwas aggressiver auf die Mütze und Sänger Cap'n Argus Firecrotch Paul kreischte der Zuhörerschaft inbrünstig seinen Hass entgegen. So langsam näherte sich der Abend dem Ende und ALWAYS DAMAGED machten sich als vorletzter Act bereit, dem Publikum richtig einzuheizen. Es gab gewohnt fetten und actiongelandenen Metalcore der gehobenen Klasse und Frontmann Mirko erweiterte ebenfalls seinen hasserfüllten Kampfradius über die Bühne hinaus und zeigte dem Publikum von Angesicht zu Angesicht wo hier der Frosch die metallischen Locken hat. Für mich persönlich waren ALWAYS DAMAGED auf jedenfall die brachialste Band des Abends. Das Ende des Abends leiteten dann CHEENO aus Saarbrücken mit bedeutend ruhigeren Klängen ein. Die Gewinner des Rock und Pop Awards 2006 gaben sich, trotz weniger Härte als ihre Vorgänger, erfrischend abwechslungsreich und konnten ebenso musikalisch mit alternative Rock im Evanescence -Stil, wie auch optisch, primär durch ihre attraktive Sängerin Jennie, begeistern. So bildete ein wirklich souveräner Act den Schlusspunkt für einen wiedermal rundum gelungenem Abend im Steinbruch-Theater im hessischen Darmstadt. |