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Mittlerweile zum fünfzehnte Mal geht Deutschlands wohl größtes Crossover-Festival, beheimatet auf dem Fluggelände in Roitzschjora, an den Start. Zum nun schon fünften Mal gebe ich mir dort die Ehre und zum bereits zweiten Mal könnt Ihr bei not.an.emergency darüber lesen. Ich kann nur sagen, daß es auch dieses Jahr wieder ein einmaliges Erlebnis war, voll mit positiven Eindrücken, tollen Bands, genialem Publikum und überraschend gutem Wetter. Ich reiste, genau wie letztes Jahr auch, am Freitag Morgen an, holte mir Paß und Bändchen und reihte mich in die schon recht lange Schlange am Autoeinlaß ein. Bewundernswert, im negativen Sinne, war wieder einmal zu sehen, wie viele Leute des Lesens nicht mächtig waren und den Kofferraum voller Glasflaschen geladen hatten. Besteht doch schon seit Jahren Glasverbot auf dem Gelände. Da hieß es dann Wasserkanister ausleeren und mit dem guten und kostbaren Gerstensaft befüllen so gut es eben ging. Dementsprechend "verglast" sah dann auch die Zufahrt zum Gelände aus.Endlich auf dem Gelände eingetroffen war bereits der letztjährige Reservezeltplatz 4 als fester Bestandteil integriert und mittlerweile, es war bereits 13 Uhr, zum Bersten gefüllt. Zum Glück hatten mir meine Hildesheimer Freunde Olli und Puttchen einen Platz freigehalten und das Festival konnte endlich beginnen. Hatte es am Vorabend noch heftig gestürmt und geregnet wie aus Eimern stellte sich bald Wetterbesserung ein und wiedereinmal schien entgegen aller Wettervorberichte das ganze Wochenende über die Sonne und gab dem WITH FULL FORCE XV. seinen verdienten Glanz. Auf der Hauptbühne fing der Tanz bereits mit Misery Speaks und Drone an während ich mich noch häuslich einrichtete sodaß ich mit Meshuggah meinen Einstand gab. Wer auf verschachtelte Sounds und daraus entstehende Knoten in den Ohren steht, der ist bei dem Fünfer aus Schweden an der richtigen Adresse. Sehr progressiver, teilweise sogar jazzige Klänge, alles schwer nachvollziehbar aber extrem faszinierend und untermalt von Jens Kidman`s grandioser Mimik und seinem Gesangstil ergeben ein krasses, verzerrtes aber in sich geschlossenes Bild. Sehr begeisternd. Nach Caliban stellten nun Stammgäste des Force, nämlich Die Apokalyptischen Reiter, nahezu komplett weiß geschminkt, ihr aktuelles, noch nicht veröffentlichtes Album "Licht" den Massen vor. Wer nicht auf dem Laufenden war, bemerkte mit Lady Cat-Man, ein neues Gesicht an der Gitarre. Sie ersetzte den im März ausgestiegenen Pitrone, der die Band wohl aufgrund von internen bzw. musikalischen Differenzen verlassen hatte. Das allerdings tat der Spielfreude der Weimarer keinen Abbruch und so zockten sie sich durch ihr "Best Of" Programm welches einige Stücke ihrer neuen Scheibe, genannt seien hier "Es Wird Schlimmer" und von der Vorab-Single "Der Weg", beinhaltete, die Ende August diesen Jahres in den Läden stehen wird. Nach dem Spaß folgte nun mit Florida`s Aushängeschild in Sachen Death Metal, nämlich Morbid Angel, der Ernst, ausgestattet mit einem mächtigen Pferdefuß und gehörntem Haupt in Form unheiliger Texte und höllisch finsterer Musik - also alles nach meinem Geschmack. Die Charaktere könnten nicht gegensätzlicher sein: David Vincent ist wahrlich ein Poser vor dem Gehörnten, so wie er auf der Bühne herumtänzelte und sich zur Schau zu stellen wußte. Das ganze Gegenteil dazu Trey Azagthoth, bei dem man immer mehr das Bedürfnis entwickelt, ihm einen Teller Suppe anzubieten, besteht er doch augenscheinlich nur aus Haut, Knochen, Haaren und seiner Gitarre. Eindrucksvoll, wie versunken und absolut in seiner eigenen Welt gefangen, er sein Spiel zelebriert - meiner Meinung nach ein absoluter Ausnahmegitarrist. Von Pete Sandoval brauche ich sichen nicht viel zu erzählen, denn wem er aufgrund seiner schallartigen Geschwindigkeit am Schlagzeug noch nicht aufgefallen ist, dem ist eh nicht zu helfen. Wer mir allerdings überhaupt nicht ins Bild passte war der wenig charismatische Destrukthor, der als Liveverstärkung mit zu Gange war. Eric Rutan hätte da weit besser ins Bild gepaßt. Doch musikalisch tat dies keinen Abbruch und so feuerte man den Ofen richtig an und warf der höllischen Horde vor der Bühne diverse Highlights wie "Where The Slime Lives","Chapel Of Ghouls","God Of Emptiness" oder "Pain Divine" zum Fraß vor. Während Agnostic Front und, darauf folgend Bullet For My Valentine das Publikum vor der Hauptbühne bespaßten, veschaffte ich mir einen Überblick über alle Möglichkeiten sich mit Merchandise, Musik, Schmuck und anderen Dingen einzudecken, von denen auch dieses Jahr wieder zu Hauf angeboten wurde. Wer die Übersicht behielt und die Nase überall mal hineinsteckte, konnte sicherlich den ein oder anderen Schnapp machen. Allerdings fand ich die Merchandise-Politik so mancher Band schon sehr fragwürdig. Wer bitte soll denn bereit sein, für ein Shirt von Machine Head 25 Euro(!!!) hinzublättern? Auch 20 Euro sind schon ne Menge Geld für jemanden der schon einige Liter Sprit verfahren hat und zusammen mit den Eintrittskosten für das Festival schon über hundert Euro Ausgaben zu verbuchen hat. Das ist nicht fair und sicher auch nicht Schuld der Veranstalter, da es meines Wissens nach keine Vorgaben bezüglich Verkaufpreise gab. Denn daß es auch Fanfreundlich geht, zeigen genügend andere Bands, die sogar Shirts für unter 20 Euro verkauften. So, genug gestöbert und sich dem Treiben des heutigen Headliners Machine Head zugewandt, die mit "The Blackening" zuletzt einen Vorschlaghammen von einem Album veröfentlicht haben und so auch leichtes Spiel hatten, der immer noch hungrigen Masse Mensch vor der Bühne ordentlich in den Arsch zu treten. Rob Flynn lobte zwischendurch das Festival in den höchsten Tönen aufgrund der musikalischen Vielfältigkeit und der anwesenden und sich untereinander respektierenden Fans aus unterschiedlichste Stilrichtungen der harten Musik. Auch musikalisch krachte ein Klotz nach dem Anderen auf die nahezu unüberschaubare Menge Fans vor der Bühne hernieder und wurde dort in diversen Pits zünftig plattgewalzt - so soll es sein! Somit ein würdiger Abschluß des ersten Tages. Aber das soll nicht heißen, daß es schon vorbei war mit der Herlichkeit! Nein mit Sicherheit nicht! Denn immerhin stand ja noch die Knüppelnacht auf dem Programm und mit ihr diverse Highlights unterm schwarzen Banner mit dem fünfzackigen Stern... Die erste Band des Abends waren Rotting Christ aus Griechenland, die mit ihrem letzten Album "Theogonia" im Gepäck, eine fette, atmosphärische Show auf die Bretter der Zeltbühne legten. Imposant der Anblick von griechischen Flaggen in der Ersten Reihe...Fans aus der Heimat in Roitzschjora? Wundern würde es mich nicht, war es doch auch der allererste Auftritt auf dem Force für die Hellenen und hoffentlich nicht der letzte, denn qualitativ hochwertige Musik sollte hier auf jeden Fall Bestand haben. Weiter ging es dann mit Brutal Truth aus den US of A mit allerhand politischen und mit Sicherheit sehr systemkritischen Texten. Ich hatte die Band vor mindestens über zehn Jahren im mittlerweile nicht mehr existenten Frankfurter Negativ gesehen, da empfand ich den Auftritt sicherlich zehnmal extremer als diesen hier. Allerdings werden die Männer auch nicht jünger und so schmückte sich Sänger Kevin Sharp nicht nur mit nem schicken Hut, sondern auch mit ner ansehnlichcn Lebensmittelschwangerschaft, die er vor sich herschob. Aber trotz allem krachten die Klassiker wie "Ill Neglect" oder "Birth Of Ignorance" ungebremst und voller Wut auf einen hernieder. Ganz schräg kamen danach die "legendären" Mayhem rüber. Nach dem Intro erschienen bis auf Attila alle Bandmitglieder auf der Bühne, so daß man nach einiger Zeit dachte, er würde sich garnicht blicken lassen und hinter der Bühne singen. Gesang war ja zu hören, nur zu sehen war erstmal nix. Ich hatte ja schon gehört, daß Attila sich gern ungewöhnlich verkleidet...allerdings mit derartigem hatte ich auch nicht gerechnet. Er betrat mit Schwarzen Hosen, Einem Weißen Sacko, rotem Hemfd und Krawatte die Bühne und fuchtelte eigentlich permanent mit nem Galgenstrick herum. Ein echt ausgefallener Auftritt einer außergewöhnlichen Band mit Kultcharakter, die allerdings nicht jedermans Geschmack sein dürfte... Da freute ich mich doch schon viel eher auf die drei fiesen Brasilianer von Krisiun die ich dieses Jahr auch schon bewundern durfte. Wie gewohnt mit ungebremster Härte und unglaublicher Spielfreude auftrumpfend feuerten die Drei aus allen Rohren und zeigten allen Amateuren wie Death Metal zu klingen hat. "Southern Storm", das aktuelle Album, schreit auch förmlich nach Livepräsenz, ist dies doch die bisher wirklich beste Scheibe der Brüder. Fronter Alex Camargo bedankte sich ausufernd für den langjährigen Support durch die Fans, ohne die der Underground so nicht existieren könne und auch bei den noch anwesenden Fans für ihr ausdauerndes Verharren vor der Zeltbühne um den dort spielenden Bands die nötige Anerkennung zukommen zu lassen. Feine Rede und von den Anwesenden mit johlendem Applaus bedacht. Nach weiteren Abrisshymnen wure dann das Feld für Belphegor hergerichtet, die, mit neuem Gitarristen im Gepäck sofort mit "The Goatchrist" und "Seyn Todt In Schwartz" in die Vollen gingen. Auch Helmuth war die Begeisterung angesichts der vielen Nachteulen im Zelt anzumerken, es scheint nicht immer der Fall zu sein, daß die Knüppelnacht um diese Uhrzeit, es war bereits knapp vier Uhr, noch derartig gut frequentiert ist. Die Künstler waren begeistert, der gemeine Fan ebenso und so wurde weiter fleißig von beiden Seiten alles gegeben. Auch der neue Sechs-Saiten-Quäler Morluch - Sigurd hat aus gesundheitlichen und motivationstechnischen Gründen die Band verlassen - fügt sich gut ins Bild ein und schreddert die Songs so, als wäre er schon eh und je dabei. Mit "Bondage Goat Zombie" vom aktuellen Album verabschiedeten sich die Österreicher um Platz zu machen für 1349, die nun als Letztes in dieser Nacht auf die Bühne durften. Allerdings graute schon langsam der Morgen und der Gig bekam so eine recht außergewöhnliche Atmosphäre. Entäuschender Weise war Frost, der reguläre Drummer, nicht mit von der Partie, warum auch immer. Auf jeden Fall ist wohl Ravn die lange Warterei nicht bekommen, was sich darin bemerkbar machte, daß er anscheinend ne Menge Wut im Bauch hatte und ständig seine Monitore durch die Gegend kickte - sehr zum Leidwesen des Roadies, der sie jedesmal wieder zurechtrücken mußte. Jedoch kam das dem Gig und der Stimmung absolut zu Gute, ist doch auch der Stil dieser Band absolut brachial und zerstörend. Ein beeindruckender Abschluß dieser sehr langen Nacht, in der sich das lange Wachbleiben 100%ig gelohnt hat! Der Samstag beginnt erstmal mit faul herumliegen und die Sonne genießen bevor es dann mit Illdisposed aus dem schwulen Norden weitergeht. Ich glaube, die letzten Eindrücke eines Auftritts der Dänen konnte ich auf dem MusicXtreme-Festival in Hanau sammeln, welche leider nicht die Besten waren. Jedenfalls konnten sie den mißlungenen Auftritt von damals komplett wieder wettmachen. Die Band strotzte nur so vor Spielfreude und haute einen Brecher nach dem Anderen raus. So wurden Stücke wie "A Child Is Mising","Throw Your Bolts" oder das vom aktuellen Album stammende "Ich Bin verloren In Berlin" welches Bo Summers als wahre Geschichte ankündigte. So hatte er sich wohl vor einem Konzert in Berlin beim Dönerholen verlaufen, was ich mir sehr gut vorstellen kann. Nach Job For A Cowboy trumpften dann die Miterfinder des Schweden Death Metal, Entombed, gehörig auf und zeigten allen Nachahmern, wie es richtig geht. Lars Göran Petrov ackerte wie ein Bekloppter auf der Bühne umher und schüttelte seine mittlerweile sehr schüttere Matte. Für die Fans gabs Death`n`Roll vom Feinsten wobei auch viele ältere Stücke auf den Teller kamen, sodaß Fans der alten Zeiten auch auf ihre Kosten kamen. Besonders fett kamen dabei "Left Hand Path" und "Wolverine Blues" welches mit die grandiosesten Stücke im Set waren. Schnörkellos, Zeitlos und voll auf die Fresse - Danke Entombed!!! Wer erinnert sich noch an eine Band namens Choal Chamber? Sicher nicht mehr ganz so viele, aber das ist angesichts der Popularität von Sänger Dez Farfara`s "neuer" Band Devildriver nicht weiter schlimm. Fantastisch, was im Publikum abging, während die Amis auf der Bühne zockten. Stimmung pur in Form von nicht enden wollenden Circlepits und nach vorne gereichten Crowdsurfern die von der vorbildlich arbeitenden Security abgesammelt wurden und direkt wieder in die wabernde Masse aus Leibern zurückdrängten. Nach dieser Vollbedienung bei der es unter anderem "Clouds Over California" und "Not All Who Wander Are Lost" auf die Ohren gab, brauchte ich erstmal Erholung und so mußten Heaven Shall Burn ohne meine Anwesenheit das Gelände in Schutt und Asche legen. Ich hörte von Weitem nur einmal daß eine Wall Of Death bis zum Wellenbrecher und ein Circlepit dahinter gefordert wurde...wäre interessant gewesen, das zu sehen. Bei Frontgurgler Chris Barnes und seinen Leichenschändern von Six Feet Under war ich dann wieder zur Stelle und erlebte einen wirklich guten Auftritt, nahcdem mich die letzten beiden Male etwas enttäuscht hatten. Ein textsicherer Mr. Barnes und komplett mit richtig guter Laune versehen, genossen die US-Deather die abgehende Horde vor sich und warfen musikalisch gesehen mit Leichenteilen nur so um sich. Besonders brachial wirkten die Klassiker von den älteren Alben auf mich. "The Enemy Inside" oder "Human Target" als Beispiele. Allerdings sind auch die neueren Stücke nicht ohne. Wer würde schon bei "Doomsday","The Day The Dead Walked" oder "Shadow Of The Reaper" ans Weglaufen denken? Eine totale Vollbedienung eben, der als Gnadenstoß zum Schluß noch die absolut tödliche SFU - Version von AC/DC`s "TNT" als Krone aufgesetzt wurde. Was will man mehr? Als Kontrastprogramm der krasseren Sorte zu Death Metal kann man nun den Auftritt der Industrial-Helden von Ministry sehen, die zur Zeit alle möglichen Festivals auf ihrer Abschiedstour beackern. Versteckt hinter Zäunen und ausgestattet mit einer unglaublichen Soundwand aus Gitarren, Schlagzeug und Sythesizerklängen verschickte Al Jourgensen seine mehr als nur kritischen Botachaften in Richtung Weißes Haus. Entsprechende Videoanimationen versrtärkten die Effekte noch ungemein. Den ganzen Auftritt habe ich mir erspart, da mir der letzte Tag inklusive der kurzen Nacht doch mittlerweile schwer in den Knochen steckte. So stapfte ich in Richtung Zeltplatz und legte die Füße hoch. so konnte ich wenigstens akustisch noch den Auftritt von In Flames miterleben, der unwahrscheinlich bombastisch ausgefallen zu sein schien. Riesige Videowände, jede Menge Pyrotechnik und Flammensäulen erzeugten von Weitem ein wirklich faszinierendes Bild das mit dem noch folgenden Feuerwerk für mich dass Ende dieses Tages bedeutete. Der Sonntag sollte der am wenigsten anstrengende Tag des Festival Wochenendes werden, standen doch nicht mehr allzuviele Bands auf meiner Liste. Die erste davon waren Enemy Of The Sun, die neue Band von Prouzent Waldemar Sorychta, den viele sicher noch von Grip Inc. kennen werden, bei denen kein Geringerer als Slayer`s Dave Lombardo die Felle verdrosch. Mir wurde nahegelegt, die Band anzutesten, jedoch hat es nicht wirklich gezündet bei mir, man möge mir verzeihen. Ich bin eher für eingängigere Sachen, was jetzt auf keinen Fall Kritik darstellen soll. War halt einfach nicht mein Geschmack im Gegensatz zu dem der vielen Anderen die sich schon vor der Bühnen eingefunden hatten. Ich verzog mich danach wieder und ging mich noch etwas auf dem Gelände umsehen bevor ich dann zu vorgerückter Stunde bei Biohazard wieder an der Front erschien. Diese hatten sich ja wieder in Urbesetzung zusammengetan und kamen nach nem genialen Intro-nämlich der Musik der "Dead Rabbits" aus dem Film "Gangs Of New York"-voller Tatendrang auf die Bühne und räumten erschreckenderweise grandios ab. Wobei das ja mit all den Klassikern im Gepäck kein allzu großes Problem darstellt und die Fans ihnen bei Brechern wie "Punishment" oder "Tales From The Hard Side" quasi aus der Hand gefressen haben. Für einen Moment kam auch Keith Caputo von Life Of Agony mit ans Micro um die Posse zu unterstützen. Im Publikum brach derweil permanent die Hölle los und ein Pit nach dem anderen kam ins rollen. Ein fantastisches Comeback! Ein grandioses Comeback feierten auch die beiden Cavalera Brüder Max und Iggor  mit Cavalera Conspiracy. Damit hatten sie nach all den langen Jahren Trennung wieder ein eigenes Baby am Start, was den Zerfall von Sepultura etwas, aber leider nicht ganz, verschmerzen läßt. Vom ersten Augenblick an verspürte man die Magie, die nur ganz große Dinge haben. Das Programm setzte sich aus dem umfangreichen Fundus von nunmehr vier Bands zusammen, sodaß es eine Soulfly-,Sepultura-,Cavalera Conspiracy- und Nailbomb-Best Of Show wurde.Teilweise in verkürzter Form jedoch nicht weniger heftig ballerten uns die Cavaleras und deren Verstärkung Vorschlaghammerartig ihre Perlen "Innerself","Territory","Roots Bloody Roots","Must Kill","Dark Ark"(mit Richy Cavalera am zweiten Mic),"Inflikted","Wasting Away","Refuse/Resist","Desperate Cry" und das von Max`s dreizehnjährigem Sohn Igor Cavalera getrommelte "Troops Of Doom",um nur einige Stücke zu nennen. Zu Max muß ich noch sagen,daß er irgendwie immmer fertiger aussieht,man merkte ihm sicherlich seine volle Begeisterung hinsichtlich der Familienzusammenführung und des Erfolgs bei den Fans an,allerdings wirkte er schon ziemlich gealtert.Es fehlen ihm immer mehr Zähne, die Haare sind nur noch verfilzte Klumpen und seine Bewegungsenergie ist auch nicht mehr die alte. Naja, keiner von uns wird jünger... Nun nach dieser Vollbedienung von der Hauptbühe einerseits und dem daraus resultierenden "Geprügel" im Publikum mit zwei heftigen Wall of Death, bei denen das völligst aufgedrehte Volk zusätzlich zu den permanenten Circle- und Moshpits alles gab, wollte ich mir noch zum Abschluß die erste Band des Last Supper geben, nämlich Primordial. Von den Iren hatte ich noch nicht wirklich etwas in musikalische Hinsicht gehört, sondern nur Lob erfahren, sodaß ich mich schnell aufmachte um mir das Ganze aus der Nähe anzusehen. Ich muß sagen, daß mir die Band wirklich gut gefallen hat und ich mir zumindest das letzte Album "To The Nameless Death" mal zulegen werde. Sänger Alan Nemtheanga ist verdammt charismatisch und hatte das Zelt von der ersten bis zur letzten Reihe voll im Griff. Besonders hinter dem Fotograben wurde begeistert mitgesungen und theatralisch mitgefiebert was das Zeug hielt. Nun bewegte ich mich in Richtung Zelt, der letzten Nacht auf dem WFF-Zeltplatz entgegen um mich für die Heimfahrt fitzuschlafen. Morgens nach dem Zeltabriß und der Verabschiedung von den Hildesheimer Freunden reihte ich mich, kopfschüttelnd übr das sich immer wiederholende Chaos und die Müllberge auf dem Campinggelände in die ewig lange Schlange der Abreisenden ein und sagte innerlich: "Bis zum nächsten Jahr With Full Force!". Dieses Jubiläum war richtig gut gelungen. Gute Bandauswahl, sehr aufmerksame Security, frenetische Fans und verdammt gutes Wetter. So kann es wegen mir noch viele Jahre weitergehen! |