| Das diesjährige,dritte Queens Of Metal sollte das erste überhaupt für uns werden und wir waren auf
alles, was uns erwarten würde sehr gespannt. Hatten wir doch schon die ein oder andere Erfahrung
auf anderen Festivals gesammelt. So fuhren wir auf die Parkfläche auf, die sich einige Meter Fußweg
von den Campingflächen entfernt befand, was aber nicht weiter schlimm war, da sich die jeweiligen
Plätze in Sichtweite befanden und der Transport der Utensilien kein Problem darstellte. Also Zelte raus
und in Festivalstimmung gebracht! Wir erkundeten das Gelände am Freitag noch nicht vollständig, so
entging uns auch erstmal der letzte Teil der Ãœbertragung des Portugal-Spiels, welches ja von uns
Deutschen so glorreich gewonnen wurde. Aber alles nicht so schlimm. Das Konzertgelände selbst befand
sich auf einem ehemaligen Fußballfeld und war komplett von Wald/Bäumen eingerahmt,was der Akkustik an
den folgenden beiden Tagen sehr zugute kam, aber dazu später mehr.
Nachdem wir die erste Nacht auf dem Zeltplatz gut überstanden hatten, machten wir uns auf um die
Merchandisemöglichkeiten zu erkunden und der ein oder andere schnappte ein Frühstück im "Verpflegungszelt"
neben der Bühne. Dabei muß man sagen, daß die Preise für Essen und Trinken wirklich sehr Gastfreundlich
ausgefallen sind und man viel für sein Geld bekam. Ein halber Liter Bier für 2,- Euro is wohl mal lobenswert! Nun zum wichtigsten Teil des Wochenendes,der Musik auf der Bühne. Los ging es am Freitag Mittag mit ELENSIS deren Epic-Metal trotz weiblicher Stimme um diese Zeit noch nicht allzuviele Menschen begeistern konnte. Auch die zweite Band MORT hatte damit noch nicht allzuviel Glück. Black Metal zur Mittagszeit ist halt auch nur halb so böse und wenn man dann noch einen recht unmotivierten Bassisten in der Band hat,dann kann Kvaltar als Sänger sich noch soviel Mühe geben,da kommt die Bösartigkeit ganz und garnicht zur Geltung auch wenn man musikalisch recht gutes Potential erkennen konnte. Die Iren von GROUND OF RUIN hatten da schon die besseren Karten. Zum Einen war mittlerweile entschieden mehr Publikum zu Gange und zum Anderen sprühten die Jungs auf der Bühne nur so vor Spielfreude und hauten eine Thrashgranate nach der anderen über die Köpfe der Anwesenden. Später konnte man die Band noch bierselig im Publikum beobachten, da sie selbst wohl sichtlich Spaß am Festival hatten. Bei EDGE OF THORNS gabs nun amerikanisch gestempelten Metal alà Savatage zu hören. Vor der Bühne sammelten sich nun mittlerweile doch immer mehr Besucher an und feierten die aufspielenden Musiker mehr und mehr an, sodaß nun auch wirklich Festivalstimmung aufkommen konnte. Davon profitierten sicherlich auch DELIRIOUS welche ebenfalls aus Deutschland stammten aber genausogut auch in der Bay Area beheimatet sein könnten. Knallte uns doch eine ordentliche Thrash-Kelle um die Ohren die sich gewaschen hatte. Die Einflüsse waren jedenfalls gut erkennbar und klangen keineswegs altmodisch oder langweilig sondern frisch und dementsprechend brachial. Die erste wirklich große Party startete nun mit den GRAILKNIGHTS,die sich selbst und den Death Metal,dem sie ja ganz offensichtlich und weithin hörbar frönten,nicht ganz so ernstnahmen. Gehüllt in die buntesten Kostüme,die eine Metal-Open-Air-Bühne jemals gesehen haben könnte schlugen die vier Helden mit Hilfe des Publikums ihre Schlacht gegen den bösartigen Dr.Skull um den Heiligen Gral zu erobern,was mit tatkräftiger Unterstützung des Battlechoir auch wunderbar gelang.Dieser wurde zusätzlich noch mit einem Fässchen Bier gepusht,welches von Zapf-Beauty,einer Art Bierpferd gespendet wurde.Ein sehr spaßiges Unterfangen und ein echter Stimmungsgarant. Dann enterten PERZONAL WAR die Bretter und räumten trotz der spaßgeladenen Vorgänger noch gut beim Publikum ab. Mit dem starken "Bloodline"-Album im Rücken kämpfte es sich ganz gut und die ersten Reihen gingen dabei wirklich gut mit. Was bei den folgenden LENG TCH`E direkt nochmal getoppt wurde. Der Belgien Fünfer haute derartig ins Mett,daß direkt auch ein Pit vor der Bühne entstand,wenn auch nur ein Kleines. Aber auch das zählt, mit einem Augenzwinkern. In jedem Fall haute Serge Kasongo seine Vocals derart hasserfüllt in die Meute vor der Bühne, daß es eine wahre Pracht war. Ich hätte mir das Treiben gern noch etwas länger angeschaut/angehört,aber es war nun Zeit für VAN CANTO und somit für Acapella-Metal (nein,ihr habt euch nicht verlesen...). Da wurde fleißig Iron Maiden, Metallica und weitere Größen gecovert...und das ohne Gitarren...unglaublich aber nicht ganz so verkehrt wie es hier klingen mag. Eben mal was ganz Anderes. SABATON mag nicht jedermans Geschmack sein, das geb ich zu, aber zum Thema Bühnenschow kann man nichts nachteiliges sagen. Da wurde derartig viel gepost und Metall geschmiedet-absolut Festival tauglich. Ganz anders dagegen DYING FETUS bei denen es die bisher größte Moshpit-Schlacht des Tages gab. Es gab auch keine Minute Platz für irgendwelches Posing...alles zerstörende Riffs und überaus brachiales Drumming bildeten den Rahmen für dieses Abrißspektakel vor dem Gehörnten. Für mich der eigentliche Headliner des Abends und somit auch ein absolutes Highlight. Also schnell Fotos gemacht, Kamera in sichere Hände und ab ins Pit. Alles hoffte natürlich auf den Überhammer "Grotesque Impalement" der auch dann alles niederwalzte. Natürlich kamen auch noch genügend andere Hits wie „One Shot One Kill“, „Raping The System“ und „Fate Of The Condemned“ auf die Schlachtplatte und rundeten das blutige Gesamtbild ab. KORPIKLAANI,der Waldclan besorgte dann zu später Stunde den Rest und schickte die Menge nach ausgiebigen Humppa-Gesängen und jeder Menge Bier in die Zelte und beschlossen so den ersten Tag dieses wirklich guten Festivals. Wie wir erfuhren, mußte sogar im Laufe des Tages der Zeltplatz für weitere Anreisende geschlossen werden, weil einfach jeder einzelne Platz belegt war. Wer hätte das gedacht? Desweiteren gab es wohl auch kleinere Probleme mit etwaigen politisch rechts eingestellten anwesenden Personen, welche aber wohl durch gute Securityarbeit entschärft werden konnten. Der zweite Tag begann erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir uns wieder auf das Gelände begaben, um uns gute Livemusik um die Ohren hauen zu lassen. Dieses funktionierte übrigens an beiden Tagen einwandfrei und bei wirklich angenhmer Lautstärke. Trugen doch die das Gelände einrahmenden Bäume sehr gut zur nahezu perfekten Akkustik bei. Es war eigentlich sogut wie kein Gehörschutz vonnöten, da alles glasklar und absolut gehörfreundlich aus der PA quoll. Sehr lobenswert, das muß man wirklich bemerken. Als erste Band des Tages mußten KRWTH auf die Bühne, die auch gleich mit den acht Bandmitgliedern recht gut gefüllt dastand. Der Platz vor der Bühne glänzte da aber noch mit gähnender Leehre, sodaß nicht viele in den Genuß des Gothic-Achters kamen. Ähnlich sah es auch bei LOST WORLD ORDER aus,die ganz offensichtlich der Kreator-beeinflussten old School-Thrash-Schule frönten. Dem anwesenden Häufchen Fans gefiel das Ganze und so kreisten in der ersten Reihe fleißig einige Matten zum Thrashgewitter. ORPHAN HATE aus Berlin hatten da schon die besseren Karten. Sammelten sich doch hier schon beachtlich mehr Menschen an um die Band um die stimmgewaltige Sina Niklas anzufeuern. ORPHAN HATE hatten im April in Schweinfurt einen Bandcontest und somit die Teilnahme an diesem Festival gewonnen und das zu Recht. Zum ersten Mal an diesem Tag qualmten sprichwörtlich die Verstärker, denn das was da von der Bühne ballerrte war schon recht beachtlich. Guter Death/Thrash mit Grunts und teilweise klarem Gesang, welcher mich wirklich positiv überrraschte. Daumen hoch dafür. Das Demo des Monats Juni im Metal Hammer konnten THE NEW BLACK bereits einheimsen und nun sollten sie den Festivalbesuchern mit ihrem Können einheizen, wa auch recht gut gelang. Gerockt wurde jedenfalls anständig und fett, was man bei der illustren Ansammlung von Musikern auch erwarten konnte, versammeln sich doch hier Mitglieder von Paradox,Sinner und Abandoned. Weiter ging es gleich mit RUNAMOK aus Franken bevor sich mit FLESHLESS aus Tschechien der erste von drei wirklich brutalen Acts dieses Tages den Weg auf die Bretter bahnte. Mit ihrem aktuellen Album "HATE IS BORN" im Rücken bot sich ein brachiales Schauspiel musikalischer Gewalt in Form von, mit mal grunzend oder wie ein abgestochenes Schwein quiekend vorgetragenen Vocals, Gore/Death Metal der brutalen Sorte. Mit jeder Menge Spielfreude gingen dann auch HATRED, die Band der Veranstalter des QUEENS OF METAL an den Start. Sie feierten auf dem Festival die Release-Party ihres neuen Albums "MADHOUSE SYMPHONIES". In jedem Fall war auf der Bühne das volle Brett im Gange und es wurde gethrasht daß sich die (Bühnen)Bretter bogen. Natürlich waren aufgrund des regionalen Bekanntheitsgrades jede Menge Fans anwesend um ihren Helden zu huldigen und mit ihnen eine ordentliche Party zu feiern. Die seit 1992 existierenden END OF GREEN tauchten dann mit ihrer depressiv geprägten Musik das Gelände in sehr düstere Klangfarben und schafften so ein herbes Kontrastprogramm zu den bisher aufgetretenen Bands. Fans von Type o Negative und anderen Bands dieses Genres machten sicherlich Luftsprünge vor Begeisterung beim Anblick dieser Band. Uns war das Ganze etwas zu finster uns schwermütig und wir freuten uns auf FLESHCRAWL die einen blutigen Cocktail ihres bisherigen Schaffens servierten und sehr schön schwedisch klingend dem ein oder anderen wieder einmal demonstrierten, wie Death Metal skandinavischer Schule zu klingen hat und brauchen sich schon seit Jahren nicht hinter irgendwelchen Ikonen des Genres zu verstecken. So sehen das auch die Scharen an Fans und vor allem derjenige, der es irgendwie auf die Bühne geschafft hat, um zusammen mit Fronter Sven zu bangen und ihm dann seinen, sicher leckeren, Rotwein wegzutrinken. Großartig! Die von uns schon oft live gesehenen ONSLAUGHT lieferten so gesehen ihr Standardprogramm ab und wurden von den Fans recht ordentlich abgefeiert. Wir schlugen zu HATESPHERE wieder vor der Bühne auf um uns von den Künsten des neuen Sängers Jonathan "Joller" Albrechtsen zu überzeugen, der ja bekanntlich den 2007 gefeuerten/ausgestiegenen Jacob Bredahl am Micro ersetzt. Dieses gelang ihm vorzüglich, so daß der Auftritt allein schon wegen der kreischenden Girlies vor der Bühne(man hätte denken können die Backstreet Boys treten auf) ein Erfolg war. Hatte sich doch tatsächlich eine wirklich ansehnliche Masse Mensch vor der Bühne versammelt um den Dänen, die kurzfristig als Ersatz für ILLDISPOSED gewonnen werden konnten, ausgiebig zu huldigen, die eine Thrashgranate nach der anderen abfeuerten. Joller erwies sich tatsächlich als richtig guter Griff für die Band, da er eine wirklich dominierende und sehr aktive Präsenz an den Tag legte und stimmlich von Jakob kaum abwich. Gut, Jakob´s Charisma hat er nicht, das ist auch schwer zu erreichen, aber die Leistung stimmt und wird von der moshenden Menge auch ausreichend honoriert. Die nun folgenden BRAINSTORM wurden uns von Freunden als eine der besten Livebands Deutschlands naheglegt, was ich hier nicht unterschreiben möchte, da mir von Andy B. Frank einfach zwischen den Songs zu viel Unsinn geredet wurde. Auch musikalisch hat mich das nicht überzeugt, allerdings ist auch Powermetal nicht gerade als unser Steckenpferd bekannt, daher werden da die Meinungen sicher auseinander gehen. Überrascht waren wir, als wir vom Veranstalter erfahren mußten, daß sich KNORKATOR quasi auf Abschiedstournee befinden, da sich Auflösungsgerüchte um die Band verdichten.Auf jeden Fall war der Auftritt wieder mal große Klasse.Mit "Kurz und Klein","Mich verfolgt meine eigene Scheiße", "Es kotzt mich an" und weiteren immer hörbaren Klassikern ging das Publikum wie immer steil und lachte und sang alles textsicher mit.Es wäre wirklich schade um dieses Stück deutsche Kultur,aber man wird es ncit aufhalten können.Also auf jeden Fall die Tour beobachten und an geeigneter Stelle nochmal aufspringen. Mit solch einem grandiosen Abschluß verabschiedeten wir uns vom QUeens Of Metal 2008 und hoffen auf ein weiteres großartiges Event im nächsten Jahr!!! |