| Nach echt langer Fahrt und leichten Irrungen fand ich mich im Bastard Club in Osnabrück ein,
um neuerlich Eindrücke von Niklas Kvarforth und Shining zu sammeln. Hatte mich doch der Auftritt
auf dem Hellflame Festival total weggeblasen. Ich war gespannt, ob sich das wiederholen würde.
Glücklicherweise hatte bis dahin alles planmäßig geklappt. Leider war die Bühne im Club sehr klein und niedrig, was das Fotografieren schon sehr erschwerte, aber ich will mich hier nicht beschweren.
Los gehts! Den Anfang sollten Maniac`s (den meisten sicherlich bekannt aus seiner Zeit bei Mayhem, der Black Metal Legende schlechthin) SKITLIV machen. Die mit ihrem schleppenden Doom Black Metal schon ein herbes Kontrastprogramm darstellten, zusätzlich zu dem Kontrast, den Maniac mit seiner knallbunten Jacke schaffte. Mit seinen blonden Haaren und dieser Jacke sah er da tatsächlich aus wie ein Billy Idol für den Kinderkanal. Sehr amüsant... Maniac jedenfalls verhielt sich immer mehr wie in Trance und schrie z.B. bei den Stücken "Amfetamin" und "Virescit Volnere Virtus", wie aus einer anderen Welt, seine Vocals heraus, warf den Microständer durch die Gegend und wälzte sich am Boden. Die Musik mag auch Geschmackssache sein, aber schaffte eine sehr düstere und eigenwillige Atmosphäre. Jedenfalls klappte das Zusammenspiel mit Niklas Kvarfoth, der in dieser Band den 2. Gitarristen gibt, musikalisch wie optisch ganz gut. Auf viel Musik konnt man noch nicht zurückgreifen, so war nach gut ner halben Stunde schon wieder Schluß. HELLSAW hatten direkt mit Soundproblemen zu kämpfen, da es der Mischer irgendwie nicht gebacken bekam, nen ordentlichen Monitorsound zu zaubern. Dementsprechend angepisst waren die Jungs auf der Bühne dann auch, daß ich kurz dachte, die verschwinden direkt wieder. Aber dann ging es doch endlich los und so brieten uns die Österreicher eine ordentliche Black Metal Ladung an die Backe. Der kleine Club füllte sich auch langsam immer mehr und die Stimmung stieg dementsprechend. Mit dem aktuellen Album "Phantasm" in der Hinterhand, daß einige wirklich gute Stücke wie das live gebrachte "The Ember of your Own" enthält. Auch vor älterem Material wurde nicht Halt gemacht und so hörten wir auch Songs von den kürzlich als Digipack veröffentlichten Klassikern "Spiritual Twilight" und "Sins Of Might". Soweit eine feine Sache. Nun war es an der Zeit für SHINING, die Bühnenbretter zu veredeln.Niklas hatte sogar an diesem Tage Geburtstag und auch im Vorfeld schon versprochen,daß dies eine beeindruckende Show werden würde. Wir werden sehen. Augenscheinlich ohne auf Flaschen gezogenes Blut wie beim sehr beeindruckenden Hellflame-Auftritt, dafür mit einer Flasche Whiskey und einem Messer bestückt kam Niklas mir seiner Band auf die Bühne, schlug während des Intros mehrfach mit der Faust auf den Boden und los gings! Mittlerweile waren schätzungsweise etwa 100-120 Menschen im Club, um dem Auftritt beizuwohnen. Ich muß sagen, direkt nach den ersten Tönen war die Magie wieder da und eine unbeschreibliche Atmosphäre breitete sich aus. Mag man über Niklas sagen was man will, charismatisch ist er ohne Ende. Er agierte während des Sets mit dem Publikum, ließ sich lachend beschimpfen, konterte dann und wann, verteilte Whiskey in den ersten Reihen, teilweise flößte er es den Fans aus seinem Mund ein. Selbst Maniac stand für einige Zeit direkt neben mir im Publikum und verfolgte die Show. Als Niklas ihm von der Bühne aus einen Kuß gab, hatte ich leider die Kamera nicht schnell genug oben. Ein seltsamer Moment... Ebenso wie dieser, als er brüllte: "Ein Volk,ein Reich,ein Kvarforth!", den ich jetzt mal unkommentiert so stehen lasse. Währenddessen spielte sich Shining durch diverse Highlights ihres Sets, zu denen zweifelsohne "Lat Oss ta allt fran Varandra" gehört. Desweiteren kam das Publikum noch in den Genuß von "Claws of Perdition", "Självdestruktivitetens Emissarie" und "Svart Industriell Olycka" und weiteren Songs gleichen Kalibers. Niklas wirkte gleichzeitig überrascht aber irgendwie auch peinlich berührt, als Maniac und einige Crewmitglieder auf einmal auf der Bühne standen und "Happy Birthday" für ihn sangen.Es war ihm schon unangenehm,aber er freute sich darüber.Jetzt verkrümelten sich erstmal einer nach dem anderen sein Bandmitglieder um auf Toilette zu gehen und ihm dann anschließend zwei Becher mit einer recht eindeutigen Flüssigkeit in die Hand zu drücken...Niklas bot das auch direkt im Publikum mit dem Zusatz "Thats Urine" an und fand auch direkt einen Abnehmer der es trotz nochmaliger Warnung direkt ansetzte und einen tiefen Schluck nahm...schon widerlich.Entweder war der so besoffen,daß er nix mehr gemerkt hat oder es war kein Urin. Ich will das aber auch eigentlich nicht herausfinden. So langsam neigte sich der Abend dem Ende entgegen, Niklas fuchtelte noch einige Male mit seinem Messer herum, glücklicherweise ohne sich zu verletzen und dann war das Ereignis auch schon wieder vorbei. Ich war auch diesmal, ohne Blut auf der Bühne allein nur durch die Atmosphäre total beeindruckt und gefesselt...Shining würde ich mir jederzeit wieder ansehen. (All pictures done by ) |