Daß man bei OPETH auf so einiges gefaßt sein sollte, ist von vornherein klar. So ging es mir auch bei deren neusestem Werk "Watershed", war doch für mich "Ghost Reveries" schon ein hammermäßiges und extrem vielseitiges Album und sollte schwer zu toppen sein. Doch wer denkt, er hätte eh alles was möglich ist, doch von den Schweden schon gehört und man spiele nur mit diversen bekannten Stilmitteln, der liegt gänzlich falsch. Auf keinem der letzten Alben ging man derartig technisch verspielt und vielseitig zu Werke wie dies hier der Fall ist. Einflüsse darauf könnten ohne Weiteres der Besetzungswechsel am Schlagzeug - Martin Axenrot kam für Martin Lopez - und an der Gitarre - Fredrik Åkesson trat für Peter Lindgren ein - genommen haben. So wehte ja mit beiden ein frischer Wind ins Bandgefüge, was sich musikalisch auf jeden Fall niedergeschlagen haben dürfte. Auch gesanglich gibt es spürbare Differenzen, dominierten noch auf "Ghost Reveries" die Grunt-Lastigen Parts über den Cleanen Vocals, so ist es hier genau andersherum und geht gefühlsbetonender und verträumter zur Sache. Generell geht es auf diesem Album ruhiger und noch verspielter zu als auf früheren Werken. Die ganze Scheibe ist viel Proggiger als alles was man bisher aus Åkerfeldt`s Feder hören durfte. Ob rockige Einflüsse aus den 70ies, Psychedelic oder sogar jazzig improvisiert - alles geht und paßt sich wunderbar in das Gefüge aus traumhaft schönen Momenten und Melodien im Kontrast zu brachialen Wutausbrüchen, die diesmal sogar in Blastparts ausgelebt werden, und echt finsteren Passagen ein und sprengt somit alle weitestgehend bekannten Grenzen, die man einer Band, die sich früher überwiegend im Death Metal bewegt hat, stecken könnte. Und das Beste daran ist und bleibt: Man erkannt OPETH in jeder einzelnen Note wieder und fragt sich, wie die musikalische Reise in der Zukunft wohl weitergehen wird, da gibt es mit Sicherheit noch vieles auszuprobieren und auszuloten, denn Grenzen existieren für OPETH schon lange nicht mehr...
Fazit: Ein einzigartiges Album einer einzigartigen Band - musikbesessene Menschen, die für grenzenlose Kreativität ein offenes Ohr haben, werden dieses Album lieben. Alle, die OPETH schon seit Anbeginn folgen, tun dies sowieso. Anspieltipps möchte ich keine geben, da dieses Album so vielschichtig ist, daß man es an einem Stück hören und genießen sollte. Viel Spaß dabei!
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