| Die Freude auf das Bringer Of Death VIII wurde im Vorfeld bereits etwas getrübt, da ABORTED und BÖSEDEATH kurzfristig absagen mussten. Ausserdem spielten am selben Abend im etwa 50 KM entfernten Adelsheim NAPALM DEATH und BORN FROM PAIN. Dennoch sollten sich schätzungsweise rund 300 Maniacs im I-Park zu Klingholz einfinden, um einen gemütlichen Abend voller harter Musik zu erleben! MORTAL FEAR: Dieses junge Quartett eröffnete den Abend. Die Burschen sahen noch ziemlich jung aus, ich denke mal es war keiner älter als 20 Jahre alt. Trotzdem machten sie einen recht soliden Eindruck und lieferten in rund 25 Minuten eine gute Show ab. Der Sänger überraschte mit guten Growls und auch der Drummer zeigte, was in ihm steckt. Diese Band sollte man für die Zukunft im Hinterkopf behalten. LEGACY: Nach einer ewig langen Umbaupause enterten dann die Odenwälder von LEGACY die Bühne. Ihr neuer Sänger, der auch bei den FRAGMENTS OF UNBECOMING tätig ist und Fuchs von den APOKALYPTISCHEN REITERN sehr ähnlich sieht, beeindruckte mit einer sehr geilen und tiefen Stimme, die mich auch etwas an die alte REITER-Zeit sowie SIX FEET UNDER denken ließ. Insgesamt boten LEGACY ein schönes Death Metal-Brett und brachten auch schon die ersten Matten zum schwingen. the real TOURETTE SYNDROM: Diese Band sollte man nicht mit ihren australischen Namensvettern verwechseln. Deshalb heißen sie auch „the real" TOURETTE SYNDROM. Ich muss mich wohl im Vorfeld bei den Jungs entschuldigen, denn sie sind echt nette Kerle, aber ihre Musik grenzt an Körperverletzung. Doch der Reihe nach. Nach einer erneut längeren Umbaupause wurden die Leute zunächst mit einem minutenlangen Techno-Intro gequält. Vereinzelt habe ich schon „Hyper, Hyper!"-Rufe aus dem Publikum vernommen. Dann kamen die drei Herren auf die Bühne. Ein Gitarrist im Hundekostüm, ein Sänger mit Sido-Maske und ein zweiter Sänger mit einer „lustigen" Mütze. Dann ging es los: Techno-Beats mit brutalem Blastbeat-Gewitter (vom Drumcomputer), dazu zwei Sänger die unverständliche Laute von sich gaben. In den meisten Regionen dieser Erde würde man so etwas als „Krach" bezeichnen. Es gab allerdings auch Leute, denen diese Show gefiel und so durften TOURETTE SYNDROM sogar eine Zugabe spielen. Grausame Welt. Ich hab ja echt nichts gegen Fun-Grind, aber das war nur noch nervig und schlecht. Nochmals Sorry Jungs… DYSEMBRIOMA: Nach der Lärmbelästigung wurde es Zeit für die neue Band vom Ex-DEBAUCHERY Gitarristen Dani. DYSEMBRIOMA heißt die Band und spielt brutalen Death Metal mit leichtem Grind Einschlag. Das ein oder andere Riff kennt man natürlich schon von den Szene-Größen, doch für eine ganz neue Band haben sie sich wirklich gut geschlagen und den Leuten viel Spaß bereitet. Ich denke auch diese Band wird in Zukunft noch von sich reden machen. JACK SLATER: JACK SLATER waren für ABORTED eingesprungen und legten trotz einiger technischer Probleme (u.a. Stromausfall) einen brutalen und guten Gig hin. Zum ersten Mal rastete das Publikum ziemlich aus. Zwischen den Songs gab es immer wieder witzige Ansagen, die zum Teil unter die Gürtellinie gingen, aber dem Publikum gefiel es und Songs wie „Kinderfresser pt. II" wurden hervorragend aufgenommen. Außerdem spielte die Band auch schon einige neue Stücke vom noch unbetitelten Album, das nächstes Jahr erscheinen soll. Ich denke JACK SLATER sind eine der besten deutschen Death/Grind-Bands und konnten ABORTED an diesem Abend recht würdig vertreten. AVULSED: Kamen, sahen und siegten! Die Jungs von BÖSEDEATH hatten AVULSED am Frankfurter Flughafen abgeholt und bezeichneten sie als „still" und „zurückhaltend". Dies sollte sich allerdings während des Konzertes nicht bewahrheiten. Die spanischen Gore/Splatter-Deather kamen auf die Bühne und legten sogleich mit einem Death Metal-Inferno allererster Güte los. Soweit ich das beurteilen kann kamen Songs aus allen Schaffensphasen von AVULSED zum Zuge. Bei Songs wie „Devourer Of The Dead", „Stabwound Orgasm", oder „Goresplattered Suicide" ging das Publikum entsprechend ab. Die Helikopter wurden permanent angeschmissen und der Sänger grunzte sich (während des Bangens!) einen ab. Ich gehe sogar soweit und würde diese Band als die CANNIBAL CORPSE Spaniens bezeichnen. Ein sehr guter Auftritt und meiner Meinung nach die beste Band des Abends! LENG TCH´E: Und wieder einmal eine lange Umbaupause. Diesmal wurde sogar das komplette Schlagzeug umgebaut, was dementsprechend viel Zeit gekostet hat. Mittlerweile war es kurz vor 01.00 Uhr und eigentlich hätte das Konzert bereits zu Ende sein sollen. Einige Besucher machten sich auch schon vor oder während des LENG TCH´E-Gigs auf den Heimweg. Selbst schuld! LENG TCH´E aus Belgien hatten einen ultra derben Sound (der beste am Abend) und prügelten alles weg. Die Jungs sehen optisch zwar eher wie eine Hardcore Band aus, aber legten ein Grindgeprügel aller erster Güte ab. Der Sound war glasklar, drückend und dabei nicht zu laut. Es wurden auch zwei Songs vom neuen Album, das im März 2007 erscheint, gespielt. Nach gut 50 Minuten wurde der Gig mit „The Fist Of Leng Tch´e" beendet. Ein wirklich sehr geiles Konzert, das AVULSED nur knapp unterlegen war. Fazit: Es war ein toller gemütlicher Abend, mit geilen Bands, einem hervorragenden Sound und fairen Preisen (Bier, Cola, Brötchen, Pommes, Bratwürste für je 1€). Die etwas getrübte Vorfreude wurde durch die geilen Bands und die gute Stimmung wieder ausgeglichen. Einzig die ewig langen Umbaupausen und die dadurch entstandenen Zeitverschiebungen nervten gewaltig. Ich werde beim nächsten Bringer Of Death auf jeden Fall wieder am Start sein! Christian Bunke (13.11.2006) |